Christkatholische Solidarität
Seit durch den Krieg gegen die Ukraine Millionen von Menschen auf der Flucht sind, kommen auch in der Schweiz immer mehr Geflüchtete an. Auch in christkatholischen Familien und Kirchgemeinden wurden bereits Geflüchtete aufgenommen und haben Zuflucht gefunden.
Im Wissen darum, dass das für alle Beteiligten eine menschliche wie praktische Herausforderung ist, möchte unsere Kirche sich unterstützend für die Geflüchteten – fast ausnahmslos Mütter mit Kindern oder anderen weiblichen Angehörigen – engagieren.
Die diesjährige Bistumsopfersammlung soll dazu genutzt werden, um Betroffenen eine finanzielle Hilfezukommen zu lassen.
Da sind z. B. die Geflüchteten, die nichts mitbringen konnten, ausser ihrer Kleidung, die sie trugen, und noch ein paar Kleinigkeiten in einem Rucksack oder einer Handtasche. «Ich brauchte ja meine Hände frei, um meine Kinder bei der Flucht an die Hand zu nehmen, um sie nicht zu verlieren», antwortet eine Mutter auf die Frage, warum sie nicht wenigstens das Wichtigste in einem Koffer mitnehmen konnte.
Da sind hilfsbereite Familien, die Geflüchtete aufnehmen und damit auch einen grossen Teil der Kosten tragen, die mit einer solchen Aufnahme auf unbestimmte Zeit verbunden sind. Natürlich gibt es in der Schweiz Hilfsgelder aus Bundes- oder Kantonskassen. Diese decken aber nur die pauschal berechneten Alltagskosten ab. Alle weiteren finanziellen Belastungen, vor allem auch für die Gastfamilien, werden nicht pauschal übernommen.
«Wir haben eine Mutter mit drei jugendlichen Kindern aufgenommen. Was machen wir jetzt in den Ferien? Wir würden sie ja gerne mitnehmen, aber die Kosten dafür übersteigen unsere Möglichkeiten.»
Vielleicht könnte hier ein finanzieller Zustupf die Familie entlasten und durch gemeinsame Ferien auch ein wenig Entspannung in den deutlich veränderten Familienalltag bringen.
Ebenso möchten wir auf der Mörlialp Ferientage für Geflüchtete anbieten. Vielleicht in Kombination mit einem Deutschkurs, etwa eine Stunde pro Tag, für alle Teilnehmenden. Aber auch das braucht natürlich finanzielle Mittel, sowohl für die Kosten im Haus als auch für potenzielle Lehrpersonen für den Deutschkurs.
Das Engagement in unserem Bistum, in den Familien und Kirchgemeinden ist sehr gross. Unsere Kirche zeigt hier durch die jeweiligen Christkatholikinnen und Christkatholiken ein engagiertes solidarisches Gesicht. Und genau das soll auch so weitergehen können. Damit geben wir ein glaubwürdiges Zeugnis christlicher Nächstenliebe ab.
Zitate
«Ich bin so dankbar, dass wir hier so freundlich aufgenommen wurden von Menschen, die nichts von uns wussten. Sie vertrauen einfach und helfen uns, so gut sie können. Das werden wir nie vergessen.» Svetlana
«Wenn du mit nichts als deinen Kleidern am Leib und den wichtigsten Dokumenten vor dem Krieg fliehen musst, bist du froh, dass es diese Menschen gibt, die einfach helfen.» Irina
«Ich habe nicht nur mein Haus verloren, auch meine Arbeit, meine Freunde, mein gewohntes Umfeld. Das macht nicht nur arm, sondern auch einsam. Es ist so bewegend, dass dir völlig fremde Menschen in so einer Situation sagen: Du bist hier willkommen!» Tatiana
«Wenn die Geflüchteten erzählen, was sie erlebt haben, wenn die Nachrichten plötzlich Gesichter und Namen bekommen, dann spürst du den Krieg und seine Folgen plötzlich am eigenen Küchentisch. Das lässt dich nicht kalt.» Christian
«Es ist eine grosse finanzielle, organisatorische und menschliche Herausforderung, mit den Geflüchteten unter einem Dach zu leben. Du weisst ja gar nichts über sie, ausser, dass sie vor Krieg geflohen sind. Das würde ich ja auch machen, um mich und meine Familie zu retten. Darum möchte ich hier und jetzt helfen.» Anita
«Es geht um das Leben, das bedroht ist. Es geht um Menschen Und es geht um unsere Glaubwürdigkeit als Christen.» Oliver