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Allgegenwärtiger

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«Elektronische Medien sind allgegenwärtig.»

Damit kann man schon mal einen Sonderkredit über fast 2,5 Millionen für den Ausbau der Informatik an der Kreisschule Aarau-Buchs begründen. Ich bin in der Abstimmungsbotschaft nicht über die fast 2,5 Millionen gestolpert, sondern über das Adjektiv «allgegenwärtig».

Dieses Adjektiv kenne ich sonst vor allem aus theologischen Texten und Beschreibungen Gottes. Wenn dort von einem allgegenwärtigen Gott die Rede ist, soll damit betont werden, dass Gott allem und jedem immer nahe ist. Die Kehrseite eines allgegenwärtigen Gottes: er sieht alles, nichts entgeht ihm, man kann sich ihm nicht entziehen. So ein Gottesbild kann wiederum verängstigen.

Wie auch immer. Elektronische Medien und Gott auf einer Linie? Ich glaube nicht. Fernseher und Smartphones kann man leicht ausschalten und zur Seite legen. Währenddessen erkenne ich in jedem wunderbaren Grashalm, in jedem Wassertropfen und Kieselsteinchen das Handwerk Gottes. Während für diejenigen, die glauben, Gott die Quelle all dessen ist, was ist, und damit in jedem Wesen wohnt, so bleiben elektronische Medien doch nur Medien, die einen beschränkten Ausschnitt der Wirklichkeit darstellen.

Freilich erleben nicht alle Menschen Gott gleich allgegenwärtig,  was auf elektronische Medien ja auch zutrifft. Ich bin jedenfalls froh, dass Gott für mich allgegenwärtiger ist, als elektronische Medien – und das sogar gratis.

Pfarrer Lenz Kirchhofer