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Communiqué der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz, Bonn (DE), 2022

FOTO.IBK .2022

1. Stellungnahme zur Gemeinsamen Erklärung Rechtfertigungslehre

In unserer Sitzung in Bonn (vom 20. bis 24. Juni 2022) haben wir die «Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre Lutherischer Weltbund und der römisch-katholischen Kirche» aus dem Jahre 1999 behandelt; erweitert um die «Erklärung der Notre-Dame-Konferenz 2019».

Wir begrüssen mit Freude diese ökumenischen Meilenschritte, durch die die gegenseitigen Verurteilungen gegen Lehren und Personen im 16. Jahrhundert in der westlichen Kirche überwunden wurden. Wir anerkennen, dass das eigentliche Anliegen in dieser Frage der Gnadenlehre soteriologisch unterschiedlich entfaltet werden kann und deshalb nicht kirchentrennend sein darf.

Wir setzen uns dafür ein, dass diese Vorgehensweise auch in anderen Bereichen ökumenischer Arbeit und vor allem in unseren eigenen Dialogen fruchtbar sein kann. Wir danken Professor Dr. Michael Seewald und Professor Dr. Andreas Krebs für ihre wertvollen Beiträge zu unseren Überlegungen.

2. Christliche Ehe

Zur Reflexion über die christliche Ehe und die unterschiedliche gesellschaftliche Ausgangssituation unserer Mitgliedskirchen hörten wir Referate und hatten einen lebendigen Austausch. Zu Gast waren von anglikanischer Seite Dr. Malcolm Brown und von orthodoxer Seite Dr. Konstantinos Vliagkoftis. Aufgrund dieser Reflexion definierten wir Bausteine für einen gemeinsamen Hirtenbrief.

3. Sorge über das Andauern der Menschenrechtsverletzungen auf den Philippinen

Wir äussern unsere Sorge über das Andauern der Menschenrechtsverletzungen auf den Philippinen. Die erste weibliche Bischöfin der Philippinisch Unabhängigen Kirche (IFI) Bishop Emelyn Gasco-Dacuycuy und drei ihrer Geistlichen gehören zu den jüngsten Opfern von «RED TAGGING» auf den Philippinen; ebenso der zu Unrecht inhaftierte Laie Aldeem Yanez. Wir gedenken ihrer in unseren Gebeten und unterstützen unsere Schwestern und Brüder in ihrem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden.

4. Freude über reales Treffen und neue Teilnehmende

Das erste Mal seit 2019 konnte sich die Internationale Altkatholische Bischofskonferenz wegen der Corona Einschränkungen wieder real treffen. Als neue Vertreter der Kirchen in Gemeinschaft begrüssten wir Bischof Martin Lind von der Kirche von Schweden, Bischof Mark Edington von der amerikanische Episkopalkirche in Europa (TEC) und Bischof Antonio Ablon von der Philippinisch Unabhängigen Kirche. Der erste Teil war wie üblich zusammen mit den anglikanischen Bischöfen in Europa. Im Vordergrund stand der Austausch über die Auswirkungen von Corona und der Krieg in der Ukraine. Wir unterstützen die Erklärung des ÖRK Zentralausschusses zum Konflikt in der Ukraine (https://www.oikoumene.org/de/news/wcc-central-committee-statement-on-war-in-ukraine-war-with-the-killing-and-all-the-other-miserable-consequences-it-entails-is-incompatible-with-gods-very-nature).

5. Ausblicke

5.1
Vom 1. bis 4. September 2022 findet in Bonn der nächste Internationale Alt-Katholikenkongress statt, zu dem jede/r eingeladen ist (www.iak2022.de).

5.2
An der Lambethkonferenz im Juli 2022 in Canterbury werden für die Utrechter Union Erzbischof Bernd Wallet als Präsident der IBK und Bischof Harald Rein als deren Sekretär teilnehmen.

5.3
Unter dem Leitwort «Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt» kommen Delegierte aus 349 Mitgliedskirchen aus der ganzen Welt im August/September 2022 zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirche in Karlsruhe zusammen. Die altkatholische Konfessionsfamilie wird dort mit 5 stimmberechtigten Delegierten und 2 nicht stimmberechtigten Repräsentanten vertreten sein.

6. Nächste Sitzung

Die nächste ordentliche Sitzung der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz wird vom 23. bis 28. Juni 2023 in Wien stattfinden.

Communiqué der Internationalen Altkatholische Bischofskonferenz I Bonn (DE) I 2022

Utrecht und Bern,
Juni 2022