Communiqué der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz (IBK) anlässlich ihrer Sitzung 2018 in Wien/Österreich
Vom 17. bis 19. September 2018 tagte die Internationale Altkatholische Bischofskonferenz (IBK) in Wien.
Intensiv beschäftigten sich die Bischöfe zunächst mit dem Thema „Finanzen“, da die Einnahmen zwar gleich geblieben sind, andererseits die Ausgaben konstant steigen. Somit steht die Frage an, ob die Mitgliedskirchen ihren jährlichen Beitrag erhöhen müssen, was nicht ohne weiteres möglich ist, da die Finanzlage in allen Kirchen angespannt ist. Andererseits müssen auch Wege gefunden werden, Einsparungen vorzunehmen. Das Büro der IBK will daher in seiner nächsten Sitzung konkrete Überlegungen zu einer Problemlösung anstellen und dabei auch über die Schwerpunkte der künftigen Arbeit beraten.
Die Dialogkommission mit der Mar Thoma Kirche wird sich im Oktober zum letzten Mal treffen, so dass im kommenden Jahr abschließend über die Ergebnisse beraten werden kann.
Die Ergebnisse der römisch-katholisch / alt-katholischen Dialogkommission (IRAD) wurden an die Kongregation für die Glaubenslehre zur Stellungnahme weitergeleitet. Auch die IBK will eine Stellungnahme erarbeiten.
Eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern der altkatholischen Kirche und der armenisch-apostolischen Kirche hat mit Gesprächen über ethische Themen begonnen. Als Erstes widmet sie sich der Rolle der Familie in der Gesellschaft. Dabei soll auch das Thema der Gleichgeschlechtlichkeit berücksichtigt werden.
Der Anglican – Old Catholic Consultative Council hat eine Broschüre über die gemeinsamen Ziele und die Zusammenarbeit zwischen Anglikanern und Altkatholiken in Europa in deutscher und englischer Sprache herausgegeben. Die Broschüre ist über die Pfarrämter zu beziehen.
Die Bischofskonferenz hat beschlossen, die wenigen Gemeinden in Skandinavien als Missionsgebiet aufzugeben, weil es wegen der Interkommunion mit der Kirche von Schweden keinen Sinn mehr hat, dort eigene altkatholische Gemeinden zu unterhalten.
In Bosnien-Herzegowina hat man feststellen müssen, dass die Bemühungen, die Gemeinde in Dubravne Donje aufrecht zu erhalten gescheitert sind. Die Jurisdiktion der Bischofskonferenz beschränkt sich daher nur noch auf die Altkatholische Kirche in Kroatien.
Ausgewertet wurde der Erfahrungsbericht der Delegierten der Generalversammlung der Konferenz europäischer Kirchen (KEK); die IBK wird sich der Anregungen annehmen und mit den Delegierten das weitere Vorgehen besprechen. Bischof Lederleitner übernimmt die Koordination der Arbeit der Delegierten zwischen und während der nächsten Vollversammlung der KEK.
Die Jugendpfarrer der Kirchen der Utrechter Union sind eingeladen, gemeinsam mit den Jugendlichen in den Mitgliedskirchen das Projekt des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zum Thema „Engagement der Kirche für Kinder“ zu unterstützen, das von einer Alt-Katholikin im ÖRK organisiert und begleitet wird.
Schwerpunkt der Beratungen war schließlich die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema „Gleichgeschlechtliche Beziehungen und die Sakramentalität einer kirchlichen Segnung“. Der Bischof der deutschen altkatholischen Kirche, Matthias Ring, stellte einen Vorschlag vor, den er im Oktober seiner Synode vorlegen will. Die IBK hat beschlossen, in den Mitgliedskirchen der Utrechter Union einen Konsultationsprozess nach Artikel 6 des Statuts einzuleiten, der 2020 beendet wird, so dass die deutsche Synode im selben Jahr abschließend entscheiden kann.
Die nächste ordentliche Sitzung der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz wird vom 23. bis 27. Juni 2019 in Lublin/Polen stattfinden.
Amersfoort/Bern, im September 2018