Daniel Konrad: Diplomat, Moderator, bischöflicher Vikar, Pfarrer
Als Bischof em. Harald Rein seinen Rücktritt bekanntgab, war klar, dass für seine Nachfolge in unserem Bistum ein aufwändiger Suchprozess vorbereitet und realisiert werden musste. Hier trat ein Mann in Erscheinung, der von seinem Naturell her ruhig und beobachtend, fast unscheinbar wirkt: Pfarrer Daniel Konrad. Wir trafen ihn in der Stadtkirche Olten.
Daniel, wo bist du aufgewachsen?
Daniel Konrad: Die ersten drei Lebensjahre bin ich im christkatholischen Pfarrhaus in Kaiseraugst gross geworden.
Kannst du dich noch daran erinnern?
Vage. Doch mein Vater Pfr. Gottfried Konrad war ein leidenschaftlicher Fotograf und hat uns einige Bilder hinterlassen, so dass wir unsere Lebensstationen buchstäblich vor uns ausbreiten können. Die eigene Erinnerung setzt im Grossen und Ganzen erst nachher ein.
Und deine Kindheit und Jugend?
Den grössten Teil davon verbrachte ich in Luzern, wohin mein Vater als Pfarrer berufen wurde, so dass wir im Pfarrhaus der Christkatholischen Kirche an der Museggstrasse lebten. Später erhielt mein Vater einen Ruf nach Zürich, das war ein Jahr bevor ich die Matura absolvierte. Ich blieb als Wochenaufenthalter in Luzern, um die Schule abzuschliessen. Dann wohnte ich fürs Studium in Zürich im elterlichen Wohnhaus, das zum ersten Mal nicht ein offizielles Pfarrhaus war. Die Rückkehr in ein Pfarrhaus war dann nachher durch meinen Beruf gegeben; in allen drei Gemeinden, in denen ich vor meiner jetzigen Tätigkeit war, lebte ich in einem Pfarrhaus.
Warst du ein Einzelkind oder hast du Geschwister?
Wir waren drei Kinder. Mein Bruder Christoph ist der älteste – in der Nationalsynode ist er übrigens einer der Stimmenzähler. Er war in der christkatholischen Kirche sehr aktiv, so etwa als Präsident der Jugendgruppe und des Jugendverbands. Meine Schwester Anna Maria Kaufmann, die zwei Jahre jünger ist als ich, lebt als Familienmutter und Bäuerin und war in Bern als Pfarrerin tätig. Es war sehr berührend, meiner Schwester bei der Weihe zur Priesterin die Hände aufzulegen – ihr damit von Gott die Kraft des Heiligen Geistes zu erbitten.
Was ist eigentlich ein Pfarrhaus?
Ein Wohnhaus, meist nahe der Kirche und ihrer Gemeinschaftsräume, wo die ganze Pfarrfamilie wohnt und sich ins Gemeindeleben einbringt. Als Kinder und Jugendliche waren auch wir involviert. Doch im Laufe der Zeit hat sich das verändert. Als wir Kinder waren, hat sehr oft das Telefon geklingelt, und es kamen auch ständig Leute an die Türe. Das hat sich heute sehr abgeschwächt. Dann kommt es auch drauf an, ob das Pfarrhaus hoch auf dem Hügel steht oder im Stadtzentrum, wo man gerne immer wieder «abgeklappert» wird.
Warst du als Kind auch schon der Pfarrer?
Eigentlich nur in dem Sinne, dass ich am Telefon Auskünfte gab, aber auch regelmässig sagen musste: «Nein, ich bin nicht der Herr Pfarrer!» Oder man ging zur Tür und gab jemandem einen Bon. Früher gab es ein Bonsystem, bei dem der Pfarrer einem Bittsteller an der Tür einen Gutschein gab, den man für eine Suppe oder ein Essen in einem Restaurant einlösen konnte.
Und hattest du ein Berufsziel?
Als man sich in der Kanti langsam Gedanken machen sollte, was man studieren will, sagte ich mir: «Theologie und Pfarrer? Nein! Das ist das letzte! Mein Vater hat ja nie Freizeit!»
Du wolltest wirklich nicht so werden wie dein Vater?
Ja und Nein. Es zeigte sich ja auch, wie fest man einige Eigenschaften des Vaters aufgenommen hat. Seine Art, mit Menschen umzugehen, aber auch seine Bereitschaft, auf Leute einzugehen, über die man als Jugendlicher denkt: «So ein schräger Vogel!» Zusammenfassend war sein schrankenloser Respekt vor dem Menschen und die Art, wie er mit Behinderten umging, für mich vorbildlich.
Wie ist der Beruf des Pfarrers für dich fassbar geworden – im Unterschied etwa zu einem Handwerker? Man wird in der Schule doch manchmal gefragt: «Was ist dein Vater von Beruf?»
Was ich zuhause sah, war ja auch eine Rolle. Wir erfuhren als Kinder im Pfarrhaus oder in der Kirche auch, wie unsere Eltern diese Rolle ausfüllten. So etwa bei den Gottesdiensten mit ihrer traditionsreichen Liturgie, die mein Vater, der gut sang, schön gestalten konnte. Er war in diesem Bereich und auch in der persönlichen Seelsorge sehr stark. Von den Predigten habe ich zu Anfang noch nicht viel verstanden. Mit der Zeit allerdings hörte ich die Predigten anders, wenn ich sie mit konkreten Ereignissen in Verbindung bringen konnte.
Und die Rolle der Katechetinnen im Religionsunterricht?
Es gab damals bei uns gar keine Katechetinnen. Den Religionsunterricht erteilte mein Vater. Er hatte eine narrative Art und Weise, wie er im Unterricht die Theologie konkret werden liess. Er erzählte Geschichten, zu denen die Unterrichtskinder Zeichnungen machten, die einen grossen Anteil am Unterricht hatten. Und ich erinnerte mich im Studium in vielen Fällen an das, was mein Vater dazu gesagt hatte. Ich konnte es als Kind und Jugendlicher intellektuell noch wenig erfassen, dennoch ist es dann vorhanden gewesen. Das bedeutet, dass gewisse Sachen durchaus «funktionieren», auch wenn man sie intellektuell noch nicht versteht.
Vermutlich auch dann, wenn man etwas im Studium nicht versteht.
Das ist für mich ein wichtiges Thema im Bereich Predigt und Religionsunterricht. Man darf das Intellektuelle nicht überbetonen; es geht vieles über die Symbolik, über die nonverbalen und unbewussten Kanäle.
Du kannst ja in der Begegnung mit Menschen herausfiltern, wo du nachfragen musst.
Das gehört durchaus auch dazu. Aber in meiner Tätigkeit als Katechet habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Kinder gar nicht in der Lage sind, so zu reflektieren. Ich habe mir selbst immer wieder überlegt, warum etwas so ist, wie es in der Bibel erzählt wird, und was an tieferer Bedeutung mitschwingt, aber nicht offensichtlich dasteht. Da muss ich fairerweise schon sagen, dass viele Kinder damit überfordert werden. Ich selber war absolut nicht ein typischer Schüler, da ich vom Vater her so viel mitbekommen habe – von Kindsbeinen an, kann man sagen.
Hattest du denn bei deinem Vater den Religionsunterricht?
Ich hatte nur bei meinem Vater Religionsunterricht, ausser in jener begrenzten Zeit, in der ein Lernvikar in der Kirchgemeinde tätig war. Meine Geschwister und ich haben die ganze «Karriere» beim Vater gemacht. Meine religiöse Bildung war von ihm geprägt, einer Person mit einem unglaublich breiten Spektrum, was es immer wieder spannend machte.

Und eure Mutter?
Unsere Mutter, Margrit Konrad, hatte als «Frau Pfarrer» grossen Anteil auf ganz vielen anderen Gebieten; ohne sie hätte es nicht dieses offene Pfarrhaus gegeben.
Wo hat denn dein Vater seine Ausbildung gemacht?
Wie ich in Bern. Mein Vater wurde schon christkatholisch getauft. Er wollte allerdings zunächst nicht Pfarrer werden; zuerst hat er die landwirtschaftliche Schule absolviert, bevor er auf einem christkatholischen Bauernhof ein Welschlandjahr verbrachte – da, wo jetzt meine Schwester lebt. Er begann bald zu entdecken, dass es noch anderes gibt als bäuerliche Handarbeit; auch wenn er diese liebte, fühlte er sich doch zum Theologiestudium berufen. An einer privaten Mittelschule absolvierte er mit unglaublichem Elan und in kürzester Zeit die Eidgenössische Matura. So war der Weg frei, in Bern christkatholische Theologie zu studieren.
Und deine Mutter?
Typisch Christkatholisch: Mein Vater und meine Mutter, die von ihrer Ausbildung her Damenschneiderin ist, sangen beide im Kirchenchor in Bern. Sie sahen einander, und es funkte. So lernten sie sich kennen und heirateten.
Hattest du damals schon die Idee, Theologie zu studieren?
Zunächst nicht. Ich dachte nach der Mittelschule in Luzern, dass mir ja hundert Möglichkeiten offenstehen. Ich besuchte dann fürs erste Studium solche Fächer, die mir speziell Freude machten, entschied also sehr interessenorientiert. Das Fach Geschichte war mir immer wichtig, ich habe es mit englischer Literatur und Völkerkunde kombiniert. Das deckte geisteswissenschaftlich zwar ein breites Spektrum ab, doch war es Mitte der 80erJahre eine brotlose Kunst mit einem Überschuss an Wissenschaftlern. Ob in Medien oder im Lehrerberuf, überall dasselbe: Lange Wartelisten. Bei allen Jobs, auf die ich mich damals beworben hatte, suchte man Fachleute mit Erfahrung. Da sah ich, dass ich mich neu orientieren musste.
War Theologie als Beruf auch dermassen belegt?
Nein, und sie war daher eine Chance. Im Laufe dieser Suche kam ich darauf, dass das Pfarramt eine Tätigkeit mit Zukunft sei. In Sachen Kenntnis und Aktivitäten war ich in der Kirche ja schon mittendrin und dabei: Der «Stallgeruch» war mir durch und durch vertraut. Ich war Ministrant, Jugendgruppenmitglied, war im Zentralvorstand des Jugendverbandes und Jugendlagerverantwortlicher. Von daher bot sich die Schiene Pfarramt an. Ich dachte mir auch, dass ich in der Theologe eigentlich schon vieles kenne und könne. So habe ich mich entschieden, ein zweites Studium anzuschliessen.
Du warst ja als Pfarrerssohn schon fast ein Profi: Was fiel dir im Studium besonders auf?
An der Berner Universität gab es damals noch die Christkatholische Fakultät – heute ist es das «Christkatholische Institut». Viele Fächer studierte man auch an der reformierten Fakultät. Da kannte man sich untereinander auch gut, und die reformierten Studierenden kamen häufig auch in unsere Vorlesungen. Wir hatten gute Professoren; ein spezieller war damals Prof. Walter Frei, der eigentlich Kirchengeschichte und Pastoraltheologie gab, doch er lehrte uns viel über Psychologie. Das war nichts, was bei uns geprüft wurde, aber es ist für meinen Werdegang absolut wichtig geworden.
Rückblickend: Was fiel dir sonst noch auf?
Zu meiner Zeit in Bern bestand der bisherige Klerus zu einem hohen Prozentsatz aus Männern, die schon in unserer Fakultät miteinander studiert hatten und unter denen eine grosse Kollegialität spürbar war. «En gschlossene Huufe», wenn ich das etwas pointiert sagen darf. Damals begann sich dies zu wandeln.
Warum?
Er gab vermehrt Studierende, die von anderen Kirchen zu uns kamen und Sichtweisen von anderen Ausbildungsstätten einbrachten. Das merkte man. Die andere wichtige Veränderung war die Aufnahme von Frauen in den Klerus. Was vorher wie ein Männerbund der Verbindungsstudenten wirkte, wurde nun aufgebrochen, und es entwickelte sich etwas Neues.
Hast du mit deinem Vater über die Frauen in der Theologie sprechen können?
Mein Vater war in dieser Hinsicht einer der modernsten und progressivsten seiner Generation. Er argumentierte, dass es weder biblische noch theologische Gründe gegen Frauen im kirchlichen Amt gebe. Man soll «fürschi machen» und das studieren! Er sagte schon früh, dass wir die Frauenordination einführen sollten – ja, und jetzt ist es 25 Jahre her, dass mit Pfarrerin Denise Wyss in Solothurn die erste christkatholische Priesterin geweiht wurde.
Das war sicher auch für dich prägend.
Eine Familie, die den liberalen Katholizismus noch intensiver lebt, wirst du nicht finden. Das wurde uns auch von aussen her attestiert: Dieser liberale Geist wurde in unserer Familie wirklich gelebt. Was heisst das? Man lässt den anderen selbst entscheiden und will niemanden hindern, etwas anderes zu wollen, man blockiert den anderen nicht, indem man für alle urteilt, was richtig und was falsch ist. Das ist christkatholische Ur-DNA, die in unserer Familie absolut vorhanden war.
Nach dem Studium konnte Theologie also konkret werden. Hast du ein Praktikum gemacht?
Ich war im Pfarrhaus aufgewachsen und habe so viel mitbekommen, dass ich schon gut wusste, was die Arbeit mit sich bringt. Aber klar: Ein Lernvikariat war erforderlich. Ich machte es in Schönenwerd-Niedergösgen bei Pfarrer Viktor Jungo, wo ich auch meine Priesterweihe empfing. Etwas später habe ich dort auch sieben Jahre als Pfarrer gearbeitet und meine Spuren hinterlassen. Schönenwerd-Niedergösgen ist für mich einer meiner «Heimatorte» geworden.
Warst du auch im Ausland?
Bischof Hans Gerny wollte uns immer auch herausfordern. So hat er mich im Rahmen des Studiums auf eine Auslandreise nach Nordamerika geschickt, wo ich die Polnisch-Nationale Kirche besuchen konnte und mehrere Wochen dort in einem Pfarrhaus untergebracht war. Ich lernte eine andere Art von Kirche kennen. Als ich zurückkam, war ich eine kurze Zeit Assistent oder Hilfspriester – es gab gar keinen richtigen Namen dafür – bei Jean Claude Mokry in Genf, wo ich mein Französisch verbessern und die welsche Gottesdienstpraxis kennenlernen konnte. Solche Erfahrungen sind wichtig.
Und nach deinen ersten Wander- und Lehrjahren?
Die Fricktaler Gemeinde Obermumpf-Wallbach war meine erste Pfarrstelle. Mit den vielen Kindern und Jugendlichen ging die Post ab; es war es eine Herausforderung, an die ich immer wieder gerne denke! Ich habe recht viel Religionsunterricht erteilt. Ausserdem war die Anzahl zu feiernder Gottesdienste so hoch wie heute kaum mehr in einer Kirchgemeinde: zwei pro Wochenende und an einem Wochenende monatlich sogar drei; das hat man als völlig selbstverständlich betrachtet.
Warst du dort nicht in christkatholischen Stammlanden, die man auch als Kompass lesen konnte?
Sicher! Und ich spürte etwas vom christkatholischen Geist der Gründerjahre. Allerdings gab es auch Hindernisse: von einem Dorf zum anderen liessen sich die Leute noch nicht bewegen, denn: «Zue dene gö mir nid z’Chille!» Man sagte deutsch und deutlich, dass man seine eigene Kirche habe und nur da hingehen wolle. Auch die Ökumene war nicht immer selbstverständlich: «Zu den Römern gehen wir nicht!» Doch zwei Wochen später gingen sie eben doch, wenn die Beerdigung einer Person aus dem Dorf stattfand. Das war nicht sehr konsequent, aber ich habe mich gehütet, das zu kommentieren!
Was tust du, wenn du als Pfarrer in eine andere Kirchgemeinde wechseln möchtest?
Ich drücke das gerne so aus: Der Bischof ist wie ein Heiratsvermittler bei den Juden. Der Heiratsvermittler weiss, wo es heiratswillige Damen und Herren gibt. Genauso sollte unser Bischof immer wissen, wo eine Kirchgemeinde einen Pfarrer braucht oder ein Pfarrer einmal wechseln will. Im Idealfall – und das muss man schon betonen – würde der Bischof diese Vermittlungsarbeit machen, und dann hätte er auch die Chance, eine Bistumsplanung zu betreiben. Leider werden aber Bischöfe von den Kirchgemeinden durchaus mal übergangen.
Ziehen die Kirchgemeinden nicht am gleichen Strick wie der Bischof?
Vielleicht schon, aber nicht immer in dieselbe Richtung! Je mehr Kirchgemeinden hinter dem Rücken des Bischofs Pfarrbesetzungen vornehmen, desto schwieriger wird es für den Bischof, und dann hat er kaum noch Planungsmöglichkeiten. Das ist ein ganz wichtiger Faktor in unserer Kirche. Die Zahl der Gemeinden nimmt ab, genauso wie die ausgestellten Pensen. Das Puzzlespiel wird damit unglaublich schwierig.
Da braucht es eine ausbalancierende Kraft, oder? Und bei dir: Wo sind deine Kraftquellen?
Das ist eine schwierige Frage, weil vieles nicht so einfach zu benennen ist. Ich denke, dass ich eigentlich schon relativ jung ein ausgeglichener und in sich ruhender Mensch war. Eine gewisse Standfestigkeit habe ich schon früh an den Tag gelegt und habe gelernt, Dinge zu verarbeiten. Als ich in den Pfarrberuf kam, konnte ich davon profitieren.
Ist das nicht auch gefährlich?
Ja. Es besteht die Gefahr der Selbstgenügsamkeit. Wenn du stabil bist in deiner Persönlichkeit, dann hältst du es ganz gut mit dir selber aus und brauchst die andern nicht für alles. Das hatte bei mir zur Folge, dass ich sehr gut allein leben kann. Das konnte ich immer. Doch ich musste lernen, auf die Menschen zuzugehen; da musste ich Fortschritte machen. Das war eine lebenslange Entwicklung, weil ich realisierte, dass da etwas gehen muss.
Bist du dabei ein spiritueller Mensch?
Ich würde mich selbst nicht als besonders spirituellen Menschen beschreiben. Ich denke, dass ich sehr stark ein Vernunftmensch bin. Ein Vernunftmensch mit Neigung zur Sprache der Seele, zur Symbolik und zu psychologischen Entwicklungen, die mich sehr interessieren. Ich glaube, dass ich davon wirklich etwas verstehe, was auch mit Professor Walter Frei zu tun hat, der mir vieles eröffnet hat, was ich vorher nicht wusste. Ich hatte allerdings bereits im Geschichtsstudium einen Professor, der Psychohistorie betrieb. Da geht es darum, Personen und ihre Motivationen aufgrund ihrer Biografie zu erschliessen.
Und die Werte dabei, die jede und jeder hat?
Wir lernen in der Kirche Werte kennen, die gar nicht so starr sind, wie mancher glauben mag. Sie sind mitnichten unveränderlich. Auch ein Wertesystem kann, muss wachsen und reifen. Für mich ist das christkatholische DNA: Werte sind nicht absolut. Ich bin in dieser Hinsicht Relativist. Die Konsequenzen, welche sich aus Handlungen ergeben, sind mir wichtiger als der Wortlaut eines Gesetzes oder einer Regel. Das wirkt sich besonders aus bei Fragen der Übernahme oder der Anpassung von Verhaltensregeln für die Gegenwart und die Zukunft. Es geht nicht immer primär um die Frage wie etwas ist, sondern darum, was wir tun.
Das wäre etwas typisch Christkatholisches?
Was sollte denn noch mehr christkatholisch sein als die Idee, dass der Heilige Geist auch heute noch wirkt und uns darum hilft, ein Regelwerk so zu gestalten, dass es für uns Menschen in der Gegenwart gut ist und uns weiterbringt? Es gibt allerdings andere Kirchen, die eine absolute Autorität kennen, ein unveränderbares Regelwerk. Eine Vielzahl von Christen glaubt, dass gewisse Dinge für immer und ewig richtig oder falsch sind und so bleiben müssen. Aber wo soll in einer solchen Kirche der Heilige Geist denn noch wirken? Da spielt er doch gar keine Rolle mehr. Wenn ich das so sage, klingt das zwar etwas boshaft, doch das ist meine Interpretation des Unfehlbarkeitsdenkens. Denn wenn die Regeln alle fest und die Wahrheiten klar definiert sind, dann verlierst du die Mitbestimmung über dein eigenes Leben.
Das gilt für alle Stufen, also bis zum Frauenverein?
Absolut! Die Wahrheitsfindung muss ein bewegender Prozess sein, der nicht über die Köpfe der anderen hinwegrollt, sondern unter Einbezug dieser Köpfe passiert. Daher ist unsere bischöflich-synodale Kirche unbedingt eine Kirche, die die Laien miteinbezieht und wo weder Klerus noch Professorinnen und Professoren sagen: «So und nicht anders muss es sein!»
Das konntest du als Pfarrer so mitgestalten?
Ich war die ganze Zeit als Anpreiser dieses bischöflich-synodalen Systems unterwegs. Das ist von mir aus gesehen das Wesen der christkatholischen Kirche.
Was macht heute christkatholische Identität aus?
Darauf gibt es nicht die eine Antwort; wichtig dabei ist immer der Kontext. Relativ häufig wird darauf hingewiesen, dass wir aus der Tradition leben. Das heisst, aus der Bibel, also aus dem Alten und Neuen Testament. Die Glaubensbasis des Judentums ist Teil unserer Tradition, und dann natürlich primär das Zeugnis des Neuen Testaments. Dann ist da auch die Richtungsweisung der frühen Kirche, wie sie in den Entscheidungen der sieben allgemeinen ökumenischen Konzilien zum Ausdruck kam.
Wird dieser Kontext nicht manchmal vergessen?
Wenn man mich fragt, was christkatholisch ist, werde ich Theologen, die schon viel wissen, ganz andere Sachen erzählen als den interessierten Laien. Natürlich gibt es Dinge, die immer zu nennen sind. Der Verweis auf die Tradition wird bei uns ja nicht isoliert gesehen. Wir haben relativ moderne Strukturen, entsprechend der Entstehungszeit unserer Kirche, indem wir den Parlamentarismus des 19. Jahrhunderts seinerzeit hineinnahmen als Muster für eine Kirchenstruktur, die demokratischer ist. Aber es ist nicht einfach «Demokratie», es ist «Synodalität»! Das ist schon nicht das selbe: Synodalität hat eine geistliche Komponente, Demokratie nicht.
Was wäre das für eine Komponente?
Es geht um das kirchliche Leben, das mit dem synodalen System angestrebt wird. Strukturen wie etwa die Synoden gibt es nicht nur für Sachgeschäfte. Ihre Aufgabe ist auch das Sicherstellen des spirituellen und geistlichen Lebens, der Gottesdienste etc. Im weltlichen Bereich ist es doch möglich, dass man gewisse Fragen regelt, einfach damit sie geregelt sind und weil sie zum Ganzen dazugehören. In der Kirche aber dürfen wir die Regulierung beschränken auf das, was es braucht, um Kirche zu sein. Wir brauchen kein Rechtssystem, das alles umfasst. Darum ist unsere Kirchenverfassung ein arg dünnes Heft, während sie bei der römisch-katholischen Kirche ein riesiger Wälzer ist – sie braucht so viele Gesetze, weil man alles regeln will.
Wie sind denn hier Veränderungen möglich?
Bei traditionellen Kirchen wie der orthodoxen oder römisch-katholischen kann man sagen, das Pendel schlägt in Richtung zu wenige Möglichkeiten für Veränderungen. Bei uns ist es bis jetzt recht gut gelungen, dies im Lot zu halten. Aber es wäre theoretisch denkbar, dass eine Gruppe durch schnelles Voranpreschen und mit schlecht überlegten Entscheidungen eine Schieflage bewirkt und Spannungen in der Kirche provoziert. Das ist in unserem System nicht ausgeschlossen.
Kann man dagegen einen festen Riegel schieben?
Die Konstrukteure unserer bischöflich-synodalen Verfassung haben vor 150 Jahren versucht, vorschnellen Änderungswünschen einen Riegel zu schieben. Bischof, Synodalrat und Synode sind einander ein Gegenüber, das praktisch je über ein Vetorecht verfügt. Die Synode kann Entscheidungen nicht am Bischof vorbei fällen, wenn er sie aufgrund seines Amtes nicht verantworten will – bischöfliches Amt heisst hier «Hüter der Tradition». Ebenso wenig kann der Bischof bei uns Entscheidungen an der Synode vorbei treffen. So funktioniert bei uns Synodalität, welche sicherstellt, dass es keinen Alleinherrscher gibt.
War denn ein Bischof überhaupt nötig?
Tatsächlich: In der Zeit, als sich die Christkatholische Kirche entwickelte, waren nicht wenige Personen der Meinung, dass es gar keinen Bischof braucht. Sie befürchteten einen Rückfall ins alte Herrschaftssystem. Da haben sich der deutsche altkatholische Bischof Joseph Hubert Reinkens und dann auch der spätere erste christkatholische Bischof Eduard Herzog für das Bischofsamt ausgesprochen und gesagt: «Das geht nicht. Wenn wir katholisch sein wollen, auch in der altkatholischen Art und Weise, braucht es ein Bischofsamt, das uns mit der alten, frühen Kirche verbindet.» Das war ein wichtiger Pflock, den man zu Anfang einschlug. Übrigens hat der altkatholische Bischof Joseph Hubert Reinkens unseren Bischof Eduard Herzog am 18. September 1876 in der St. Martinskirche in Rheinfelden zum Bischof geweiht.
Dazu kommt, dass der Bischof bei Abstimmungen in der Synode und im Synodalrat kein Stimmrecht hat, was sich auch in den meisten Kirchgemeinden spiegelt, wenn der Pfarrer kein stimmberechtigtes Mitglied des Kirchgemeinderats ist. Wenn er auch nicht mit Handerheben abstimmt, ist er doch ein Gegenüber. Eine gute Gemeindeordnung würde analog zur Verfassung des Bistums besagen, dass ein Kirchgemeinderat nicht einfach mit Mehrheitsbeschluss über den Pfarrer hinweggehen kann. Das geschieht in der Regel ja nicht, aber ein Pfarrer muss manchmal schon etwas einstecken, wenn die Meinungen auseinandergehen; da kann es passieren, dass etwas gemacht wird, wogegen ein Pfarrer Einspruch erheben muss.
Hast du in deiner Laufbahn Dinge erlebt, wo du dir sagtest: Das ist jetzt nicht gut gegangen?
Wenn etwas nicht so läuft, wie ich will, muss ich mir vor Augen halten, dass es nicht «meine» Kirchgemeinde ist. Im Pfarrerberuf sind die Frauen und Männer am besten dran, die über diplomatische Fähigkeiten verfügen. Die unterschiedlichen Kirchgemeinden und Präsidien, die man erlebt, zeigen oftmals auf, wie wichtig es ist, auf Menschen eingehen zu können und mit ihnen gemeinsam Lösungen zu suchen.
Es wird sich nicht zählen lassen, wie vielen Menschen du in deinem Pfarrersein begegnet bist; doch gab es auch Menschen, die dir ein Vorbild sind?
Ich könnte da nicht eine bestimmte Person herausheben. Ich habe in jeder Kirchgemeinde tolle Leute kennengelernt, auch Spezialisten wie Organisten, Lektorinnen oder Friedhofsbeamte. Menschen, deren Wirken mich beeindruckte und mit denen die Zusammenarbeit schön war – auch über die eigene Kirchengrenze hinaus. Es kam auch vor, dass ich es im ökumenischen Zusammenwirken fast leichter hatte als mit den eigenen Leuten. Wenn die ökumenische Zusammenarbeit harmonisch ist, dann oft, weil man mit diesen Personen nicht das ganze Jahr hindurch zusammenarbeitet. Im Gemeindealltag braucht es mehr Belastbarkeit.
Du hast als Pfarrer auf den verschiedensten Stationen deiner Tätigkeit vieles erlebt, ebenso als bischöflicher Vikar für das Bistum. Was bedeutet das für dich?
Gemäss unserer Kirchenverfassung kann der Bischof einen bischöflichen Vikar berufen und ihm jene Aufgaben übertragen, die er will. Es ist nichts konkretes vorgeschrieben. Bischof emeritus Harald Rein hat mich 2018 gefragt, ob ich bischöflicher Vikar werden wolle, um ihn bei einigen Aufgaben zu entlasten. Es hat für mich gut gepasst. Übrigens war Harald Rein in Zürich Pfarrer, als er zum Bischof gewählt wurde, als Nachfolger kam Pfarrer Lars Simpson von St. Gallen nach Zürich. Ich meinerseits wechselte von Schönenwerd nach St. Gallen. Ich ging zwar nicht gerne weg, habe es aber auch nicht bereut.
War St. Gallen eine Vollzeitstelle?
Nein. An der neuen Pfarrstelle hatte ich kein volles Pensum, doch das schaffte den nötigen Freiraum, um für das Bistum wirken zu können. Da war ich z.B. bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Schweiz engagiert, bei der Armeeseelsorge, der Koordinationsstelle für die Seelsorge in Bundesasylzentren, und ich habe in der Gleichwertigkeitskommission mitgearbeitet, in der der Bischof offiziell Mitglied ist.
Und weil ich von 1995 bis 2011 16 Jahre lang Mitglied des Synodalrats war, wusste ich sehr gut, was der Synodalrat für einen Bischof bedeutet und wie er arbeitet. Ich war in dieser Zeit im Synodalrat Sekretär, was damals nicht ganz dasselbe war wie heute; damals war der administrative Aufwand etwas geringer.
Neben dem Pfarramt warst du direkt mit dem Pulsschlag des Bistums verbunden!
Es war von Vorteil, dass ich über die meisten Dossiers informiert war. Der bischöfliche Vikar ist bei uns die Notfallvertretung für den Bischof, was aber nicht oft in Anspruch genommen wurde. Einmal fiel Bischof em. Harald wegen einer Operation und der folgenden Genesungszeit aus. Da habe ich eine Pfarrinstallation vorgenommen und an vielen Sitzungen teilgenommen.
Und dann kündigt der Bischof seinen Rücktritt an!
Als der von Bischof Harald angekündigte Rücktritt aktuell wurde, fragte mich der Synodalrat offiziell an, ob ich das Amt des Bistumsverwesers übernehmen wolle. Der Bistumsverweser hat eigentlich nur die Aufgabe, das Bistum über die Zeit der Bischofsvakanz zu bringen. In der Praxis hiess das, dass ich weitere Pfarrinstallationen vornahm und dafür sorgte, dass die vorgesehenen Firmungen stattfinden konnten. Bischof Harald wollte in der Vakanzzeit nicht sein eigener Vertreter sein, was etwas seltsam gewesen wäre. So spendeten zwei emeritierte Bischöfe aus Österreich bei uns die Firmungen. Das Amt des Bistumsverwesers dauert genau vom effektiven Rücktritt des Bischofs bis zur Weihe eines neuen Bischofs.
Eine verfassungsmässige «Lückenbüsserrolle».
«Lückenbüsser» würde ich das nicht nennen, denn du hast mit deinen Aufgaben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass in der Zeit der Vakanz keine Unruhe entstand.
Es war nicht ganz harmlos, das stimmt, doch ich war nicht allein. Da war ein Team, in welchem die Bistumssekretärin Erika Schranz viel geleistet hat. Ich leitete ausserdem unsere Bistumsgottesdienste wie die Chrisam-Messe und den Synodegottesdienst. Zudem mussten auch Personalfragen bearbeitet werden, und es brauchte für Bischofswahl und Bischofweihe sehr viel Organisationsarbeit, damit alles verfassungsgemäss abgewickelt werden konnte. Ich habe diese Arbeit aber auch als Werbung für unsere Kirche gesehen.
Wie kann man das lernen?
Wohl kaum. Doch dazu hat mir sicher geholfen, dass ich zwischen dem Amt als Synodalratssekretär und als Bischöflicher Vikar ein paar Jahre auch Synodepräsident und Präsident der Pastoralkonferenz war. Diese leitete ich eher traditionell, was ja auch bemängelt wurde.
Du hast es erlebt: Die wachsende Flut der Massenmedien. Wie hast du hier am besten Lösungen gefunden?
Ich bin der Typ, der eine Gesprächsrunde so führt, dass sich jeder äussern kannDas ist eine Stilfrage. Den Vorsitz einnehmen zu können, jemandem das Wort zu erteilen oder auch ein Gespräch zu beenden, spielt in unserem Beruf eine grosse Rolle. Gerade wenn man eine Synode leitet, muss man sich konzentrieren und fokussieren können. Man muss die Übersicht behalten, muss Augen haben, die sehen und Ohren, die hören. Bei einer Sitzungsleitung sind es zwischen fünf oder über 100 Leuten, die man rechtzeitig sehen, aber nicht übergehen sollte.
Es gibt vermutlich wenige Aufgaben, die du in der christkatholischen Kirche nicht schon wahrgenommen hast.
Das Bischofamt natürlich nicht. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich zu wenig der bin, der selber regiert und bestimmt. Ich bin vielfach zufrieden, wenn Abläufe gut gehen – eben im synodalen Sinn – und wenn es herauskommt, wie es mir gefällt. Und ich würde sagen, dass ich in den über dreissig Jahren nicht oft sagen musste, dass etwas ganz anders herausgekommen ist als ich es gewollt hätte.
Du bist auch heute noch an den Geschicken des Bistums direkt beteiligt.
Das ist auch Diplomatie: Man beeinflusst, was passiert, ohne eine Krone auf dem Kopf zu tragen. Diese Kunst ist fast die grössere als die Regierungskunst.
Das ist auch deinem Talent zu verdanken, immer wieder die Balance zu finden – als Pfarrer, als bischöflicher Vikar und als Bistumsverweser.
In diesem Zusammenhang ist mir etwas wichtig, das ich gerne hier platzieren möchte: Wenn ich etwas hasse, ist es, dass die Antwort gegeben wird, bevor man eine Frage richtig gestellt, geschweige denn sie diskutiert hat. Leider gibt es auch in unserer Kirche ab und zu Leute, die lieber zuerst antworten, bevor sie sich den Fragen stellen.
Was ist dabei dein Wunsch?
Da wünsche ich mir die typisch christkatholische Vorgehensweise: Ein ordentlicher Prozess, in dem die Frage zuerst sauber gestellt, dann diskutiert und erst dann synodal entschieden wird. Das dürft ihr im «Christkatholisch» gerne dick drucken!
Du zeigst, dass der Einsatz für die Gemeinschaft nicht laut sein muss.
Die Kirche ist eine Gemeinschaft, in der nur Teamplayer wirklich erfolgreich sind. Will man es mit dem Sport vergleichen: Kirche ist ein Mannschaftssport, wo es zwar die braucht, die eine Captain- oder Trainerrolle einnehmen, wo aber alle zusammenwirken, die Spieler eben auch. Nur gemeinsam kann man das Ziel erreichen. «Teamplayer» ist eigentlich ein heutiges Wort für die christkatholische DNA!
Was ist das Ziel, von dem du sprichst?
Die Sportanalogie ist nur begrenzt möglich, doch im Bild vom Torschützen versteht man, was ich meine: Habe ich im Fussball ein Tor geschossen und diesen Match gewonnen, gehe ich wieder heim. Doch in der Kirche ist das nicht so, denn das Christentum hört nicht auf, wenn ich ein Tor geschossen habe!
Es wäre wohl für manchen bequemer?
Ja, aber es geht ums Leben, und dieses läuft ja permanent weiter. Darum ist wichtig, dass in der Kirche das, was das Zentrum ist, lebt und weitergegeben wird. Dass das Glaubenszeugnis vorhanden ist, wie auch die seelische Unterstützung derer, die sie am dringendsten brauchen!
Und das Ziel?
Ziel ist das Reich Gottes – doch Jesus hat gesagt, dass dieses nicht morgen beginnt, sondern heute, jetzt. Kirche ist die Weggemeinschaft aller auf dieser Erde, die sich von Gott bewegen lassen, die jetzt schon stattfindet, die sich nicht auf den Sankt Nimmerleinstag vertrösten lässt. Diese Weggemeinschaft trägt bereits ihr Ziel in sich, wenn man so will. Darum ist der Weg wichtig, den man gemeinsam zurücklegt. Menschen, die sich im Glauben engagieren und aktiv sind, wirken am Reich Gottes mit und müssen nichts über sich hinweg geschehen lassen. Mit einer puren Konsumentenhaltung aber gibt es keine Gemeinschaft, die sich bewegt.

«Daniel Konrad» ist ein Programm!
Du verstehst es vortrefflich, lieber Daniel, in verschiedenen auch unruhigen und stürmischen Situationen ansprechbar zu sein und in unserer Zeit, in der viele «keine Zeit» haben, der ruhende Pol zu bleiben. Du hörst den anderen zu und schaust hin, wo andere wegschauen, und das auch dann, wenn sie vielleicht nicht deiner Meinung sind. Bei aller Ruhe gab es in der bischöflichen Vakanzzeit Momente, in denen deutliche Entscheidungen gefällt werden mussten. Auch da warst du dir nicht zu schade, den Kopf hinzuhalten. Dank deiner Erfahrung und deinem diplomatischen Geschick hast du für uns alle, für den neuen Bischof und für den Synodalrat, den Weg bereitet. Es ist kein Zufall, dass dich auch der neue Bischof Frank zu seinem bischöflichen Vikar ernannt hat, womit eine Kontinuität spürbar ist, dem Heiligen Geist die Tore offen zu halten. Du wirkst, ohne dass du eine Mitra trägst! Im Namen aller möchten wir dir von Herzen unseren tiefempfundenen Dank aussprechen!
Interview: Niklas Raggenbass