Reisetipp von Susanne Cappus: Die Jakobsleiter – Mystische Erfahrungen in England
In England kann man die «Jakobsleiter» besteigen. Sie ist ein alter Weg durch Moorlandschaft und regt Radiopredigerin Susanne Cappus an, über den Himmel nachzudenken. Dabei begegnet sie nicht nur den biblischen Geschichten, sondern auch der Tradition der Mystiker und Mystikerinnen.
Von Susanne Cappus
Ein wunderbarer Julitag echt englischer Art: Sonnenschein, dazu ein kräftiger Wind. Er jagt die Wolken über den Himmel. Ich geniesse das Licht- und Schattenspiel, das Wolken auf die umliegenden Hügel zaubern.
Meine englische Freundin hat mich zum Wandern in den Peak District eingeladen. Der Peak District ist ein Hochlandgebiet in der Mitte Nordenglands und bekannt für seine grossen Hügel und Moorlandschaften.
An diesem Julitag steigen wir die Jakobsleiter hoch, «Jacob’s ladder». Ein Bauer hat diesen Weg im 18. Jahrhundert gebaut, um besser zu seinen Schafen zu kommen. Er hiess Jacob, Jacob Marshall. Aber natürlich ist der Name dieses Weges auch eine Anspielung auf eine biblische Geschichte.
Flucht, Traum, Vision
Der biblische Jakob flüchtet nach einem Konflikt mit seinem Bruder und legt sich in der Wildnis zum Schlafen hin. Im Traum hat er eine Vision. Er sieht eine Leiter oder Treppe, die von der Erde bis in den Himmel reicht. Engel steigen darauf auf und nieder. Und oben steht Gott und verheisst Jakob eine gute Zukunft.
Meine Freundin und ich wandern also an diesem Sommertag auf der Jakobstreppe den Hügel hoch. Das ist keine grosse Sache, es dauert etwa zehn Minuten. Das Ende ist mit einem alten Steinkreuz markiert. Aber wir finden dieses Kreuz nicht. Wir gehen auf dem Hochplateau hin und her und halten Ausschau. Spontan sehen wir uns an und fragen fast gleichzeitig: Wo hört denn nun die Jakobsleiter auf und wo fängt der Himmel an?
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