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Spiritualitaet Klein
Bilder: Unbekannter Meister der lombardischen Tradition: Der wiederkehrende Christus. Fresko in der Apsis der reformierte Kirche S. Martino in Bondo, Bergell. Um

Bondo im Bergell. «Ein Schatten-Dorf». Hingeduckt an die Bergflanke.
Zum Schutz vor Murgängen, vor Lawinen und Sturzbächen.
Das alte Bondo zahlt einen hohen Preis für diesen Schutz: Schatten!
Wochen-, monatelang kein Sonnenstrahl im Dorf. Kein direktes Licht.

In Bondo wussten die Menschen immer wie kostbar das Licht ist.
Vom Wert des Lichtes spricht auch das grosse Fresko in der Kirche des Dorfes.
In der bergenden Apsis. Unübersehbar: Jesus, der Christus.
Auf den Farben des Regenbogens. Wiederkehrend zur Rettung.

Das Buch in seiner Hand: Weisung des Lebens.
Kurz und prägnant: Ego sum lux mundi. Ich bin das Licht.
In mir findet ihr Licht, wenn die Schatten alles verdecken wollen.
Ich bin Euch ein Licht in aller Finsternis, im Dunkel der Angst.

Auch in tiefschwarzer Schuld bleibt niemand allein.
Kein Irrlicht bin ich. Kein Trug. Kein Blendwerk! Nein, keine Verwirrung.
Bei mir findet ihr Wegweisung. Schenkt mir Vertrauen. Und untereinander.
Das Leben Jesu ist «via, veritas et vita»! «Weg, Wahrheit und Leben»!

Ein Licht uns Menschen gegeben! Stark vor dem Dunkel!
Dies Licht leuchtet in uns, wenn wir Mut fassen, wenn wir gerecht handeln,
wenn wir lauschen im Lärm und liebevoll hören,
wenn wir verzeihen können, obwohl sich alles in uns dagegen wehrt.

Niemand muss ein «Schatten-Leben» führen. Licht ist da.
Düsternis hat nicht das letzte Wort. Die Freiheit der Gotteskinder glänzt.
In lichtloser Zeit strahlt uns Orientierung: Liebe, Vertrauen und Hoffnung.
Wir sind nicht verloren. Das Reich der Schatten und Schemen vergeht.

Göttliches Licht ist uns verheissen.
Schon leuchtet es auf.
Für uns.
In uns.

Michael Bangert