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Sich vor Habgier hüten

«Jesus spricht: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines grossen Vermögens im Überfluss lebt.»

(Lk 12,15)

Wie ein roter Faden zieht sich die Kritik am Reichtum und an den Reichen durch die Bibel – auch durch die Lehre Jesu. Die Propheten griffen vehement Menschen an, deren Streben nach Reichtum auf Kosten der Schwachen ging. Jesus predigte bewusst den Armen und schilderte drastisch Reichtum sogar als Hinderungsgrund, ins Reich Gottes hineinzukommen. Modern gesprochen könnte man weite Tewile der Bibel als sehr kapitalismuskritisch bezeichnen. Reichtum wird dabei aber nicht einfach per se verurteilt, sehr wohl aber werden die Gefahren grossen Reichtums benannt. 

So kann Reichtum zur Habgier verleiten, zum Willen immer noch mehr materiellen Besitz anzuhäufen. Dies aber kann zu Ungerechtigkeit und Armut führen, kann Hand in Hand mit Ausbeutung gehen. Der Reichtum des Einen führt dann geradewegs zur Armut des Anderen. Materieller Besitz kann aber auch in falsche Sicherheit wiegen. Am Ende des Lebens nützt aber auch das grösste Vermögen nichts. «Das letzte Hemd hat keine Taschen» drückt dies der Volksmund sehr treffend aus. 

Vor allem aber kann ein Überfluss an materiellen Gütern den Blick verstellen auf das, was wirklich zählt im Leben. Lebenssinn, Freude und Liebe lassen sich auch mit viel Geld nicht kaufen. Das Leben in Fülle, das Jesus den Seinen verheisst, besteht nicht in materiellem Besitz. Die Liebe und die Gnade Gottes sind gratis und können nicht erwirtschaftet werden.

Pfarrer Thomas Zellmeyer