Synodalratssitzung vom 28. Februar 2025
Einmal mehr hatten Bischof und Synodalrat eine umfangreiche Traktandenliste zu bewältigen. Die Diskussionen zu den einzelnen Geschäften waren umfassend und intensiv und begleitet von umfangreichen Überlegungen.
Nationalsynode
Wiederum konnten Synode-Präsident Pfarrer Nassouh Toutoungi und Synode-Vizepräsident René Meier zur Behandlung des Traktandums willkommen geheissen werden.
Bereits bei der Ankündigung der Nationalsynode (siehe Christkatholisch Nr. 2) wies der Synode-Präsident darauf hin, dass an der Session vom 13./14. Juni 2025 die Gesamterneuerungswahlen von Synodalrat, Rekurskommission und Rechnungsprüfungskommission (RPK) für die Amtsperiode 2025 – 2029 stattfinden werden. Die Mitglieder der RPK stehen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Der Synodalrat hat daher über einen Systemwechsel beraten und überlegt sich, der Synode zu beantragen, inskünftig eine externe Revisionsstelle mit der Rechnungsprüfung zu beauftragen.
Christkatholische Jugend der Schweiz
Die Christkatholische Jugend der Schweiz (CKJS) ist der Jugendverein unserer Kirche. Die Bewegung begann 1884 und war die einzige nationale Jugendorganisation. Der Verein führte regelmässig Anlässe durch. Das Réveil war das Jugendmagazin der CKJS.
Im Laufe der Zeit hat sich aufgrund des gesellschaftlichen Wandels auch die Strukturierung der Jugendarbeit grundlegend verändert. Gefragt sind heute unkomplizierte und einfach zu führende Strukturen und moderne Kommunikationskanäle. So wurde das Réveil vor einiger Zeit eingestellt. Seit einigen Jahren fanden auch keine Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen des Vereins mehr statt.
Die wichtigen Aufgaben der Jugendarbeit der Kirche wurden umstrukturiert und werden heute von der Plattform Jugend wahrgenommen. Die Teilnahmen an den Anlässen und insbesondere den Christkatholischen Sommerlagern sind gut und die Reaktionen der Jugendlichen positiv.
Gestützt darauf haben Bischof und Synodalrat im vergangenen Jahr diese Plattform weiter ausgebaut, um den Bedürfnissen weiterhin entsprechen zu können.
Zudem haben Bischof und Synodalrat die Situation der CKJS analysiert und dabei insbesondere folgendes festgestellt:
- Der Vorstand der CKJS kann seit Jahren nicht mehr statutengemäss besetzt werden;
- Die Statuten der CKJS sehen in diesem Fall eine Auflösung des Vereins vor;
- Die Statuten der CKJS sehen vor, dass das Vermögen der CKJS bei Liquidation an den Synodalrat fällt zugunsten der Jugendarbeit.
Überdies waren im letzten Herbst verschiedene, langjährige Rechnungen noch nicht bezahlt und die Übersicht über die Konti des CKJS bei verschiedenen Finanzinstituten war nicht gegeben.
Bischof und Synodalrat entschieden deshalb im Herbst 2024, dass die CKJS aufgelöst werden soll und sie setzten einen Sachwalter ein zur Liquidation des Vereins. Der Sachwalter ist Christoph Konrad, der Revisor der CKJS.
In der Folge wurden die offenen Rechnungen bezahlt und die Kontobewegungen analysiert im Hinblick auf noch bestehende finanzielle Verpflichtungen. Daraufhin wurden alle Konti des Vereins saldiert. Die Beträge wurden an das Konto der Plattform Jugend des Synodalrats überwiesen. Der Sachwalter erstattete dem Synodalrat regelmässig Bericht über den Stand der Arbeiten.
Bis zur Liquidation des Vereins stehen noch weitere Arbeiten an. Insbesondere geht es um die verhältnismässige Überprüfung aller getätigten Zahlungen in den betroffenen Konti seit dem 1. Januar 2019 und die Entscheidung über die Weiterverwendung/Entsorgung von diversem Lagermaterial. Die letzteren Aktivitäten werden in enger Zusammenarbeit mit der Plattform Jugend durchgeführt werden.
Christoph Konrad wird Bischof und Synodalrat wie bis anhin über den Fortgang der Arbeiten berichten.
Die Nationalsynode wird über den dannzumaligen aktuellen Stand informiert werden. Ebenso werden die Bemühungen der Exponenten des CKJS offiziell verdankt werden.
Prävention von Missbrauch und sexualisierter Gewalt
Bereits in der letzten Ausgabe des «Christkatholisch» wurde informiert, dass mit Dr. iur. can. Stefan Loppacher ein Fachmann für die Gesamtthematik Prävention/Missbrauchsbekämpfung gewonnen werden konnte. Der Synodalrat genehmigte an seiner Sitzung vom 28. Februar 2025 die im Januar vorgelegte Offerte zur Erstellung eines Schutzkonzepts. Bischof und Synodalrat werden sich anlässlich der nächsten Sitzung in einem mehrstündigen Workshop eingehend dem Thema widmen.
Dr. iur. can. Stefan Loppacher wird zudem an der Tagung für Präsidien und Finanzverantwortliche vom 5. April 2025 in Luzern teilnehmen und über die Erarbeitung des Schutzkonzepts zur Prävention von Machtmissbrauch orientieren.
Fachstelle Bildung
Miriam Schneider ist per 28. Februar 2025 nicht mehr für die Fachstelle Bildung tätig. Der Synodalrat entschied, die Stelle auf dem Berufungsweg zu besetzen, um sehr schnell wieder im Dozierenden-Team von OekModula (Ökumenische Katechetische Ausbildung) vertreten zu sein. Mit Dr. Winfried Bader konnte eine ausgewiesene Kapazität gewonnen werden. Dr. Winfried Bader übernimmt die Vertretung der Christkatholischen Kirche im OekModula-Team per 1. März 2025.
Bistumsopfersammlung Ukraine
Die Bistumsopfersammlung 2022 bezweckte die Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine und Flüchtlingsprojekten von Kirchgemeinden, Gremien und Einzelmitgliedern der Christkatholischen Kirche der Schweiz. Mit den finanziellen Mitteln sollte das Leid der durch den Krieg vertriebenen Menschen gelindert werden.
Das Sammlungsergebnis ist in der Zwischenzeit ausgeschöpft, es können keine Gesuche mehr eingereicht werden. Als letztes Projekt konnte die Teilnahme einer ukrainischen Familie am Familienskilager auf der Mörlialp unterstützt werden.
Allen Spenderinnen und Spendern danken wir ganz herzlich für die Solidarität und der damit verbundenen finanziellen Gabe, mit welcher die Unterstützung erst möglich wurde. In den Dank schliessen wir auch alle Personen ein, welche sich an den Unterstützungsaktionen in den Kirchgemeinden und auf Bistumsebene beteiligt haben.
Erika Schranz / 28. Februar 2025