Über den Wolken
Berghüsli-Weekend der «Plattform Jugend»
Wir trafen uns am Samstagmorgen am Bahnhof in Thun und fuhren gemeinsam mit dem Bus nach Heiligenschwendi. Bevor sich der strahlendblaue Himmel zeigte, fuhr der Bus die kurvenreiche Strasse durch eine dicke Nebeldecke. Wir trauten unseren Augen kaum und bemerkten, dass wir alle die Sonnenbrille vergessen hatten. Wer hätte auch strahlenden Sonnenschein erwartet?
Aufstieg mit Umwegen
Statt auf den Anschlussbus zu warten, beschlossen wir, gleich mit einem Spaziergang zu starten. Glücklicherweise braucht es für ein Wochenende nicht viel Gepäck und wir konnten es gut mitnehmen auf unseren Spaziergang zum Haus. Leider kann Kartenlesen sehr anspruchsvoll sein, insbesondere wenn daneben noch geschwatzt wird. Daher wurden noch kleine Umwege eingebaut. Aber es führen ja viele Wege zum Berghüsli. Im Haus angekommen, bezogen wir die Zimmer und machten uns an die Zubereitung des Mittagessens. Mit vollgeschlagenen Bäuchen stand das Bastelprojekt an: Batik T-Shirts. Wir studierten die Packungsbeilage, begannen die weissen T-Shirts zu Schnüren und in Farbe zu tauchen. Wie werden die T-Shirts am Schluss wohl aussehen? Zuerst musste die Farbe eine Stunde einwirken und dann mussten sie noch in die Waschmaschine. Die Spannung stieg. Erst nach dem Nachtessen wurde das Geheimnis gelüftet. Nun, die T-Shirts waren seeeehr Violett und so gar nicht rot, schwarz und blau. Am nächsten Morgen waren die T-Shirts trocken und wurden sofort angezogen. Die Beweisfotos wurden in der Aufregung leider vergessen. Nach dem Nachtessen spielten wir ein EXIT-Spiel und fanden zum Glück den Weg zurück aus dem verwunschenen Wald.
Der Start in den Sonntag war gemütlich und wir genossen ein ausgiebiges Frühstück bei fantastischer Aussicht über das Nebelmeer. Das tolle Wetter zog uns nach draussen und wir machten einen Achtsamkeits-Spaziergang. Wir konzentrierten uns nacheinander auf die unterschiedlichen Sinne Hören, Riechen, Sehen und Fühlen. Auch die bewusste Atmung wurde integriert. Das Handy blieb in den Taschen und die Gespräche mussten im zweiten Teil des Spaziergangs auf Fortsetzung warten. Der perfekte Ausgleich für den hektischen Alltag, welcher weit entfernt schien, unter der grauen Nebeldecke.
Einfach einmal sein
Vor dem Mittagessen blieb noch Zeit zum Zeichnen, Lesen und einfach ein bisschen Sein. Nach dem Mittagessen räumten wir das Berghüsli auf und sprinteten in Rekordzeit zur Busstation. Zum Glück verliefen wir uns dieses Mal nicht. Der Weg zurück unter die Nebeldecke war abenteuerlich, denn es war schwierig, sich im überfüllten Bus irgendwo festzuhalten, was hilfreich wäre bei all den Kurven.
Hast du Lust bekommen, beim nächsten Berghüsli-Weekend dabei zu sein? Dann freuen wir uns, dich nächstes Jahr zu begrüssen.
Website: https://plattform-jugend.ch/
Stefanie Arpagaus