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Vom Fast Food zum Slow Food

Bibelwort

Wer mich liebt, wird tun, was ich sage. Auch mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.

(Joh 14,23; Evangelium zu Pfingsten)

Schon Wilhelm Busch meinte: «Wer einen guten Braten macht, hat auch ein gutes Herz». Wie wahr: Es geht nichts über Schmoren. Der Duft, der sich beim geduldigen Zubereiten von z. B. Fleisch verbreitet, lässt schon Stunden vor dem Essen das Wasser im Mund zusammenlaufen.

So sollte es auch in der Religion sein. Das zumindest schliesse ich aus dem, was Jesus im Pfingstevangelium sagt. Viele religiöse Menschen – nicht nur im Christentum – meinen, es gehe beim Glauben darum, ein «richtiges» Verhältnis zu Gott zu bekommen. So baut sich Druck auf, weil man sich nach Kräften bemüht, mit einer doch immer abwesenden «Supermacht» in einen Dialog zu kommen, um herauszufinden, wie sie zu einem steht. Die Menschen lassen sich dann alle möglichen Aktionen einfallen, unmenschliche eingeschlossen, um der Supermacht zu gefallen und so Gewissheit zu erlangen. Das ist aber alles verlorene Liebesmüh’.

Das Christentum ist die einzige Religion, soweit ich sehe, welche die Zugangsweise umdreht: Es geht darum, dass sich der Mensch in der innergöttlichen Gemeinschaft aufgenommen weiss und sich darin entspannen lernt. Man schaufelt dann nicht mehr überhitztes, energiedichtes, aber eigentlich nährstoffarmes fast food in sich hinein, das einen doch nicht satt macht und aus diesem Frust schlussendlich auch noch unmenschlich werden lässt. Sondern man lässt sich im innergöttlichen Energiefluss federleicht treiben und so schonend durchgaren, bis man reif ist für die höheren Gefilde. Nur so wird man in Jesu Geist und Begeisterung immer freier, sich wahrhaft menschlich zu verhalten. Schöne Pfingsten!

Simon Huber