Lange gewandert
im Dunkel der Erde.
Von Gestein zu Gestein.
Gesickert
in das Reich der Erde.
Einst getragen
von den himmlischen Wolken.
Aufgestiegen
in der Kraft der Sonne.

Nun bricht
hervor das Wasser
aus dem Schoss der Erde.
Wird geboren im Quell.
Es lebt. Frisch.
Kraftvoll und schön.
Licht sammelt sich
in seinem Strömen und Springen.
Wunderklang seines Lachens.

Das junge Wasser ist stark.
Es bricht Felsen und Stein.
Trägt der Schiffe gewaltige Last.
Noch weiss es nichts
von brackigen Becken
und algigen Tümpeln.
Fern noch jeder Morast des Alltags.
Weit der Schmutz von Kot und Chemie.
Hier springt die Quelle.

So will die Quelle der Taufe
erfrischen, beleben und kühlen.
Nicht Kanäle des Wissens,
nicht Stauseen altkluger Dogmen,
braucht der Strom unseres Glaubens.
Nicht das gemauerte Ufer
bestimmt den geistlichen Fluss.
Allein das fliessende Wasser des Lebens
kann läutern, tränken und trösten.

_{Michael Bangert}