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Zukunft unserer Kirche

Harald Rein 1

Immer war ich der Überzeugung und der Zuversicht, dass Gott es gut mit uns meint und wir im gros­sen Dom der Christenheit und ihrer Konfessionskirchen trotz unserer zahlenmässigen Kleinheit eine besondere Aufgabe wahrnehmen. Der Wirkungsbereich unserer Kirche geht weit über unsere konfessionelle Grenze hinaus.

Was ist aus meiner Sicht die grösste Herausforderung, die in den nächsten Jahren auf unsere Kirche zukommen wird? Es ist das, was mit dem Begriff der Säkularisierung umschrieben ist. In wenigen Jahren werden nur noch die Menschen einer Kirche oder Kirchgemeinde angehören, die ihr angehören möchten und sich in ihr wohl fühlen. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen in Sachen Religion fast nichts mehr wissen und auch nichts vermissen. Eine belehrende Kirche hat keine Zukunft. Aber auch keine, die sich dem Zeitgeist einfach angleicht und zum Zeremonienmeister von allem und jedem wird. Es braucht eine Kirche, die, wie in den Anfängen des Christentums, durch ihr mystisches Feiern, ihre Seelsorge, ihre soziale Tätigkeit und ihr vorbildliches Leben bezeugt, dass ihr Gott sie und die Welt verändern kann. Viele Menschen suchen eine Alternative und Freiräume zu ihrem gestressten und überorganisierten Leben.

Für mich ist nun aber die Zeit gekommen, aus Altersgründen, die Verantwortung als Bischof an die nächste oder übernächste Genera­tion abzugeben, auf Ende November 2023 nach 14 Jahren zurück zu treten und der Kirche in anderer Weise zu dienen. Der Verabschiedungsgottesdienst, zu dem ich herzlich einlade, findet am Sonntag, den 29. Oktober 2023, um 16.00 Uhr in Bern in St. Peter und Paul statt.

Bischof Harald Rein