Die Donatorin Anny Peter

Anny Peter

Anny Peter absolvierte die Primar- und Sekundarschule in Olten und war von 1899-1905 in Deutschland als Erzieherin tätig. Nach ihrer Rückkehr studierte sie 1905-1908 am Pädagogium in Solothurn. Sie arbeitete als Primarlehrerin in Nunningen und 1908-1909 als Verweserin in Hessigkofen. Ab Sommersemester 1909 Studium in Bern (Exmatrikulation erst im Sommersemester 1919), Oktober 1910 Examen als Bezirkslehrerin. Im Frühling 1911 wurde sie an die Bezirksschule in Schönenwerd gewählt, zunächst als Stellvertreterin, von 1912 bis Sommer 1941 als Bezirkslehrerin.

1920-1948 war Anny Peter Zentralpräsidentin des Verbandes Christkatholischer Frauen; sie setzte sich für das kirchliche Frauenwahlrecht ein. Ab den zwanziger Jahren entfaltete sie eine rege Vortragstätigkeit und Bildungsarbeit für Arbeiter sowie für christkatholische Frauen und Mädchen. 1931 war sie Mitbegründerin einer internationalen Arbeitsgemeinschaft altkatholischer Frauenverbände (Liga), 1934 deren erste Präsidentin, ab 1957 Ehrenpräsidentin. 1939 begründete sie die kantonale Mütterhilfe Solothurn mit. Die Pazifistin und begnadete Pädagogin war vom sozial-humanistischen Gedankengut von Leonhard Ragaz (1868-1945) beeinflusst.

Das von ihr 1932 erbaute und 1941-1956 von ihr bewohnte Berghüsli in Heiligenschwendi war im Zweiten Weltkrieg Zufluchtsort für Flüchtlinge. Es ging 1954 als Stiftung in den Besitz der Christkatholischen Kirche und wird seither als Bildungs- und Ferienhaus betrieben.

Anny Peter wurde am 14. Juni 1882 in Olten geboren und starb am 25. März 1958 in Solothurn.