«Ich habe den Geist der Oltner wieder gespürt»

Das Baustellenfest rund um die Stadtkirche erwies sich als ein voller Erfolg: Der 16. September 2017 startete für die Organisatoren – die Baukommission und Mitglieder der christkatholischen Kirchgemeinde Olten und Umgebung – ungewiss: Würde sich das für die breite Öffentlichkeit gedachte Baustellenfest mit dem gleichentags und gleichenorts stattfindenden Zweistunden-Lauf vertragen oder nicht? Freudige Überraschung: Die beiden Anlässe konkurrenzierten einander nicht; man schaute jeweils auch bei der anderen Veranstaltung vorbei.

Die Bilanz liess sich am Abend denn auch sehen: 400 bis 500 Besucherinnen und Besucher waren im Verlaufe des Tages gekommen, um sich die Stadtkirche anzusehen. Rund 270 von ihnen nahmen die Gelegenheit wahr, in insgesamt acht Führungen durch Pfarrer Kai Fehringer, Architekt Peter Humm, Baukommissionspräsident Peter Schibli, Kirchgemeindepräsident Kurt Stutz sowie Kirchgemeinderat Peter Temperli die Stufen der Gerüste zu erklimmen und sich die Geschichte der von 1806 bis 1813 erbauten und Mitte der 1960er-Jahre letztmals renovierten Stadtkirche zu Gemüte zu führen. Speziell für die Besucherinnen und Besucher war, dass sie die Michelangelo nachempfundenen Fresken an der Decke sowie die Stukkaturen einmal ganz von nahe betrachten konnten (Bild).

«Das Interesse an der Stadtkirche war gross»

Peter Schibli konnte «eine super Bilanz» ziehen: «Ich hätte nie gedacht, dass sich so viele Leute für dieses für die Stadt Olten so wichtige Bauwerk interessieren.» Für viele sei es überraschend gewesen zu sehen, welche Geschichten hinter den Malereien stecken oder auf welche Art und Weise sich die Innensanierung baulich vollzieht. Baustellenfest und Zweistunden-Lauf hätten sich zudem gut ergänzt. «Bei den Führungen habe ich den Geist der Oltner wieder gespürt, und die Oltner spürten ihre Kirche wieder», hielt Schibli tief beeindruckt fest. Auch Kurt Stutz war sehr zufrieden mit dem Verlauf des Tages. «Das Interesse der Bevölkerung an der Stadtkirche war gross», hielt er fest.

Das Baustellenfest wurde tatkräftig von den Mitgliedern des christkatholischen Frauenvereins Region Olten unterstützt: Viele der Frauen aus den ehemaligen Ortskirchgemeinden Dulliken-Starrkirch, Olten-Wangen, Trimbach sowie Hägendorf und Umgebung unterstützten die Kirchgemeinde und sorgten dafür, dass die Gäste zu einem feinen Imbiss kamen und sich nachher an Kaffee und selbstgemachten Kuchen erfreuen konnten. Finanziell konnte nebenbei ein Zustupf zur Renovation der Stadtkirche generiert werden. Mit anderen Worten: Es stimmte alles, und es war, wie in Adolf Stählis Jodellied, «E gschänkte Tag».

Von Beat Wyttenbach