Kantonalsynode 2.03.2013

Am 2. März 2013 fand die 72. Session der Kantonalsynode des Christkatholischen Synodalverbandes des Kantons Solothurn statt. Die Synode tagte in Laufen, um die Nähe zu den Diasporanen in der Amtei Dorneck-Thierstein zu suchen. Das erwies sich mancherlei Hinsicht als Glücksfall, unter anderem deswegen, weil so auch der in Hofstetten wohnhafte Regierungsrat Klaus Fischer, Bildungs- und Kulturdirektor, an der Synode teilnehmen konnte.

Erstmals unter der Leitung des vor einem Jahr neu gewählten Präsidenten Clemens Ackermann (Olten), konnten die statutarischen Geschäfte in Rekordtempo abgewickelt werden: Jahresbericht, Rechnung, Budget und die Festlegung der Kennzahlen für den kantonalen Finanzausgleich.

Die Synode hörte Grussworte von Vertretern der staatlichen Behörden und der Ökumene: Linard Candreia, Vizepräsident des Laufen Stadtrates Laufen, überbrachte Grüsse der Gastgebergemeinde. Regierungsrat Klaus Fischer lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Kantonsregierung, besonders im alljährlichen Gedankenaustausch zwischen ihm als Bildungs- und Kulturdirektor, der Volkswirtschaftsdirektorin Esther Gassler und den Vertretungen der Landeskirchen. Ruedi Köhli sprach als SIKO-Präsident im Namen der ökumenischen Gäste. Er unterstrich die positive Zusammenarbeit der drei Landeskirchen im Zusammenhang mit der HESO, bei der Neukonzipierung des Religionsunterrichts, der Aus- und Weiterbildung von Katechetinnen und Katecheten, in der Ehe- und Lebensberatung, Gefängnis-, Spital- und Notfallseelsorge, bei Vernehmlassungen zur kantonalen Gesetzgebung und bei vielen anderen Gelegenheiten.

Ein weiterer ökumenischer Gast, das SIKO-Mitglied Theres Mathys-Manz, hielt ein mit Spannung erwartete Referat über das Zweisäulenmodell des Religionsunterrichts im Kanton Solothurn. Die zwei Säulen – ökumenischer Religionsunterricht an der Schule, konfessioneller Religionsunterricht im Rahmen Kirchgemeinde/Pfarrei – ergänzen sich und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Da das Modell noch neu ist und die Umsetzung nicht überall gleich schnell und in gleicher Weise geschieht, gibt es noch manche Detailfrage zu klären; klar ist aber, dass das Pilotprojekt positiv evaluiert werden konnte und die drei Landeskirchen eine kantonsweite Umsetzung des Modells empfehlen. An der angeregten Diskussion beteiligten sich sowohl die Delegierten der Kantonalsynode als auch die Gäste von anderen Kirchen und von staatlichen Behörden.

Nach Abschluss der Synodesession durften die Synodalen und Gäste beim Mittagessen die Gastfreundschaft der christkatholischen Kirchgemeinde Laufen geniessen. Am Nachmittag nahm ein Grossteil der Synodalen an einer Aussprache teil, an der die Diasporanen über die zukünftige rechtliche Stellung der Diaspora Dorneck/Thierstein diskutierten. Neben Bischof Dr. Harald Rein hielten auch der Präsident des Synodalverbandes Clemens Ackermann, Alt-Kirchgemeindepräsident Rolf Richterich von Laufen sowie der Präsident des Christkatholischen Landeskirchenrates des Kantons Basel-Land Daniel Altermatt wichtige Voten über die Vorarbeiten und Zukunftsperspektiven. Als gangbarer Weg habe sich herauskristallisiert, eine Kirchgemeinde Dorneck/Thierstein nach Solothurner Recht zu gründen, die dann mit der Kirchgemeinde Laufen die Zusammenarbeit regle. Abklärungen sind noch nötig, wie genau man vorgehen muss, um administrative Verdoppelungen zu vermeiden, doch gibt es hier Präzedenzfälle in der reformierten Kirche, die man sich zum Vorbild nehmen kann.