Die Arbeitsgemeinschaft der Kirchen im Kanton Bern ist 50!
Am Sonntag, 8. September 2019, konnten Mitgliedskirchen und Gäste in der französischen Kirche in Bern auf 50 Jahre ökumenischer Zusammenarbeit im Kanton zurückblicken. 1969 inspirierte der Aufbruch nach dem 2. Vatikanischen Konzil Geistliche und Laien zur Gründung einer lokalen ökumenischen Arbeitsgemeinschaft. Die christkatholische Kirche, welche sich seit jeher als Brückenbauerin unter den Konfessionen versteht, gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Sie war mit dem Berner Pfarrer Dr. Hans Frei, welcher auch lange Jahre dem Zentralausschuss des 1948 gegründeten Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf angehörte, prominent vertreten.
Die kirchlichen Ökumeniker haben über viele Jahre mit viel Herzblut die ökumenische «Sache» betrieben und versuchten, die Sehnsucht nach der Einheit der Kirche wachzuhalten und auf sie hin zu arbeiten. Im Jahre 1994 gab es einen grossen Gottesdienst mit Kirchenleitenden und Gemeindegliedern. In guter Erinnerung sind auch die beiden ökumenischen Ostervespern, letztmals am 17. April 2017, welche in unserer Berner Kirche gefeiert werden konnten. Wir hoffen, dass wir auch 2025 wieder Gastgeber sein dürfen! Allerdings, gemeinsam Gottesdienst zu feiern ist heute schwieriger als vor 25 Jahren, denn der Blick und die Kontakte gehen heute weit über die traditionellen Landes- und Freikirchen mit hiesigen Traditionen hinaus. So wurde das Jubiläum dieses Jahr in einer Feier mit Worten und Musik begangen, welche unter dem Thema „Welche Kirche brauchen wir heute?“ stand. Das Präsidium der AKB, die Pfarrer Christoph Knoch, Kurt Schweiss und Peter von Känel betonten, dass es den Weg zur Einheit und das Wirken für die Einheit weiterhin braucht. Pfarrer Martin Bauer, der viele Jahre in der AKB mitgearbeitet hatte, meinte: «Die AKB lebt davon, dass vom Ökumene-Virus Angesteckte und Begeisterte nicht aufgeben, sich für Verständigung und Annäherung zwischen den Kirchen und Konfessionen einzusetzen».
Die Delegierten der AKB haben dies an ihrer Versammlung am 23. August 2019 in folgende Sätze gefasst. Sie halten fest:
- Das Kirchenverständnis der Mitglieder und Gäste in der AKB ist vielfältig.
- Wir beten, ringen, hoffen, dass die in Christus gestiftete Einheit Wirklichkeit wird. Wir wissen, dass wir diese erbetene Einheit nicht schaffen können. Gemeinsam aber hoffen wir, dass der Herr der Kirche diese Einheit herbeiführen möge «bald in unsern Tagen».
- Die AKB verpflichtet sich, die sich immer wieder verändernde Vielfalt der lokalen Kirchen wahrzunehmen. In Begegnung und Gespräch ermöglicht sie den Austausch und das gemeinsame Wirken zum Wohl der Menschen.
Die christkatholische Landeskirche dankt ihrem langjährigen heutigen Vertreter, Pfarrer Nassouh Toutoungi, St-Imier, für sein Engagement und wünscht allen Beteiligten, welche das Banner der Ökumene hochhalten, Kraft, Freude und Gottes Segen für die kommenden Jahre.
Pfarrer Christoph Schuler, Präsident