Die gesamthaften sozialen Leistungen der drei Landeskirchen des Kantons Baselland belaufen sich jährlich auf 33,64 Millionen Franken. Dies zeigt eine publizierte Studie, die in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt wurde.
In den insgesamt 71 Pfarreien und Kirchgemeinden der drei Landeskirchen des Kantons Basel-Landschaft werden von Haupt- und Nebenamtlichen sowie von Ehrenamtlichen jährlich über eine halbe Million Arbeitsstunden für soziale Angebote geleistet. Insbesondere das Engagement der Ehrenamtlichen ist dabei bemerkenswert; rund drei Viertel der gesamten Arbeitsstunden geht auf ihr Konto. Die Landeskirchen tragen mit ihren 2’326 Angeboten und dem hohen Anteil an Freiwilligenarbeit somit wesentlich zu einem guten Miteinander in der Gesellschaft im Baselbiet bei. Die gesamthaften sozialen Leistungen der Landeskirchen des Kantons Basel-Landschaft belaufen sich im Befragungszeitraum zusammen auf ca. 33,64 Mio. CHF.
Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen haben sich die drei Landeskirchen des Kantons Basel-Landschaft (Evangelisch-reformierte, Römisch-katholische und Christkatholische Kirche) entschieden, ihre sozialen Leistungen für die Gesellschaft sichtbar zu machen. Zu diesem Zweck wurde die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit der Neuauflage einer im Jahr 2010 durchgeführten Sozialstudie beauftragt. Aufgrund des Befragungszeitraums wurden zusätzlich die Aktivitäten während der Pandemie sowie verstärkt das Thema Migration/Integration in die Befragung aufgenommen.
Als «soziale Leistungen» werden jene Angebote definiert, welche die Landeskirchen ohne vertraglichen Leistungsauftrag und zusätzlich zu den Gottesdiensten, den Kasualien (bspw. Taufen und Beerdigungen) und dem Religionsunterricht erbringen. Berücksichtigt wurden also hauptsächlich diakonische bzw. karitative Tätigkeiten der Kirchgemeinden, Fachstellen und Spezialpfarrämter, welche der gesamten Bevölkerung zugutekommen.
Nun liegen die Studienergebnisse vor und unterstreichen deutlich die Aussage, dass die Kirchen zu den wichtigsten sozialen Leistungserbringerinnen in der Schweiz gehören.
Besonders erfreulich sind für Ivo Corvini-Mohn, Präsident der Römisch-katholischen Landeskirche BL, die guten Studienresultate angesichts des Befragungszeitraums, als viele langjährige Angebote der Pfarreien und Kirchgemeinden pandemiebedingt nicht in der gewohnten Form haben stattfinden können.
«Dank unseren bewährten Strukturen können wir aber oftmals sehr flexibel auf Herausforderungen reagieren», ist Christoph Herrmann, Präsident der Evangelisch-reformierten Landeskirche BL, überzeugt. «So war es zum Beispiel möglich, aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung in den Themen Migration und Integration im vergangenen Jahr innerhalb kürzester Zeit bereits bestehende Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine auszubauen und auch neue aufzugleisen. Das verdanken wir auch dem Engagement von vielen Ehrenamtlichen.»
Kathrin Gürtler, Präsidentin der Christkatholischen Landeskirche BL, hebt insbesondere auch die gute ökumenische Zusammenarbeit auf lokaler wie auch auf kantonaler Ebene bei vielen Angeboten hervor. Dadurch können mehr Dienstleistungen angeboten werden und gleichzeitig profitiert ein grösserer Bevölkerungskreis.
Auch für Dr. Fabian Sander, Studienleiter der Fachhochschule Nordwestschweiz, sind die vielfältigen sozialen Leistungen der Kirchen bemerkenswert. «Das Ergebnis ist aus meiner Sicht als Sozialwissenschaftler gerade deshalb beachtlich, weil es aufzeigt, wie Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Nächstenliebe – also das, was man gemeinhin auch als Altruismus bezeichnet – als Motor dieser freiwilligen Leistungen die Gemeinschaft und Gesellschaft stärken.»
Die gesamthaften sozialen Leistungen der Landeskirchen des Kantons Basel-Landschaft im Jahr 2021 belaufen sich somit zusammen auf ca. 33,64 Mio. CHF.