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Gaben des Heiligen Geistes

Pfingsten Giotto Padua Klein

Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, ist vorbei. Doch wir gehen in der Kirchgemeinde Luzern auf die Firmung zu, mit der Bitte um die Entfaltung der Gaben des Heiligen Geistes in den Jugendlichen, die das Firmsakrament empfangen. Deswegen folgen hier in den nächsten Wochen kurze Betrachtungen zur Frage, was der Heilige Geist uns Menschen schenkt und was er in uns bewirkt.

Es gibt dazu mehrere interessante Bibelstellen, die über die Gaben des Heiligen Geistes und die Früchte des Heiligen Geistes berichten. Zum Beispiel lesen wir in Jesaja Kapitel 11, Verse 1 und 2:

«Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des HERRN ruht auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.»

Den ersten Vers kennen wir eigentlich eher von Weihnachten: Isai ist der Vater von König David, und aus diesem Baumstumpf, also dem längst entmachteten Königsgeschlecht, wächst ein neuer Zweig hervor – die Geburt eines neuen Königs. Für das Pfingstfest und die Firmung ist der zweite Vers wichtig, wo vom Geist des Herrn die Rede ist. Und dieser Geist wird beschrieben als Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.

Drei der genannten Gaben des Heiligen Geistes sind ähnlich, wenn auch nicht ganz gleich: Weisheit, Einsicht und Erkenntnis. Bei allen dreien geht es darum, den Dingen auf den Grund zu gehen, sich nicht mit dem oberflächlichen Eindruck zu begnügen, Zusammenhänge zu verstehen.

Der Mensch ist von Natur aus neugierig. Das Streben nach Erkenntnis ist der Motor der Wissenschaft und des Fortschritts. Als Christinnen und Christen sollen wir Wissenschaft und Fortschritt nicht verteufeln, denn Einsicht und Erkenntnis sind Gaben des Heiligen Geistes. Doch um sie richtig anzuwenden, bedürfen wir der Gabe der Weisheit, die nicht an der Oberfläche bleibt, sondern tiefere Zusammenhänge ausleuchtet.

Ich wünsche Ihnen die Gabe der Weisheit, Einsicht und Erkenntnis.

Adrian Suter

Dies ist eine leicht geänderte Fassung meines Telebibel-Beitrags vom 21. Mai 2021. Hier können Sie den Beitrag von damals anhören.