Von Stroh zu Gold
Der Seniorenausflug 60+ ist ein zentraler Punkt im Jahresprogramm des Frauenvereins und der Kirchgemeinde. Einen halben Tag lang fahren wir ins Blaue, lassen uns durch eine Ausstellung führen und geniessen das Zusammensein. Im Juni konnten die Teilnehmenden einmal mehr ein Museums-Bijou in der Region entdecken.

An einem sehr heissen Tag Mitte Juni trafen sich 15 Personen beim Inseli. Der Chauffeur von Zemp Reisen hiess die Teilnehmenden willkommen und startete die Reise über unbekannte Strassen im Freiamt zum Ziel nach Wohlen. Vor einem stattlichen Haus mit einem grossen Garten und eindrücklichen, alten Bäumen warteten wir auf unsere Führung. Herr Güntert begrüsste uns und tauchte mit uns in die Geschichte des vorletzten Jahrhunderts ein. Die Villa hatte ein Strohfabrikant als Wohnhaus erbaut. Seit gut zehn Jahren ist dort auf drei Stockwerken das Schweizer Strohmuseum untergebracht. Wir erfuhren viel Interessantes zur Strohproduktion und Hutgeflechtindustrie. Diese war in Wohlen ein bedeutender Industriezweig. Sie ermöglichte auch vielen Menschen Heimarbeit und führte in der Region zu Wohlstand – das Museumsmotto «Von Stroh zu Gold», dem Märchen vom Rumpelstilzchen entlehnt, hatte hier durchaus wirtschaftlichen Sinn. Werkzeuge und Maschinen von früher, Bordüren, Geflechte, Musterbücher und Hüte wurden uns gezeigt. Somit erhielten wir einen Einblick in das Kunsthandwerk der Strohverarbeitung. Eine Auswahl von Hüten stand zur Anprobe bereit, was sehr zur Erheiterung beitrug.
Anschliessend fuhren wir weiter nach Büttikon. Auf der Terrasse des Restaurants mit wunderbarer Aussicht aufs Freiamt genossen wir ein feines Zvieriplättli. Wir schätzten das gemütliche Beisammensein im Schatten bei angeregten Gesprächen und fröhlichen Plaudereien. Gerne wären wir noch länger sitzen geblieben, aber der Zeitpunkt der Heimkehr nahte. Die Rückfahrt führte uns durch das Seetal und bald kamen wir wieder zufrieden in Luzern an.