«Die altkatholischen Kirchen sind ökumenisch avant la lettre.» (Adrian Suter) Die Christkatholikinnen und Christkatholiken der «Gründerjahre» 1870-1876 haben die Kirchenspaltung nicht gesucht. Deswegen haben sie sich von Anfang an für die Einheit und Zusammenarbeit der Kirchen eingesetzt und sind dieser ökumenischen Tradition bis heute treu geblieben.
Die Verantwortlichen der drei Landeskirchen des Kantons Luzern (römisch-katholisch, evangelisch-reformiert und christkatholisch) treffen sich dreimal jährlich zum Austausch. Sie treffen sich ausserdem einmal jährlich zu einer Begegnung mit der Regierungsrätin, die dem Gesundheist- und Sozialdepartement vorsteht.
Bei den Kontakttreffen werden auch Fragen der ökumenischen Trägerschaften und Projekte besprochen, die die Landeskirchen gemeinsam tragen. Einige davon sind unten aufgeführt.
Die Pfarrerinnen und Pfarrer, Seelsorgerinnen und Seelsorge und Pfarreileiterinnen und Pfarreileiter der römisch-kathoischen, evangelisch-reformierten und christkatholischen Kirche treffen sich einmal jährlich. Hier geht es in erster Linie um gemeinsame Aktivitäten.
Das Ökumenische Institut Luzern ist an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern angeschlossen und wird von den drei Landeskirchen mitgetragen. Das Institut organisiert ökumenische Foren und Vorträge, unter anderem die jährliche Otto-Karrer-Vorlesung und die Hans Küng Weltethos-Lectures. Pfr. Adrian Suter vertritt die christkatholische Kirche im Institutsrat und wurde im Februar 2024 von der Theologischen Fakultät zum freien Mitarbeiter des Instituts ernannt. Der christkatholische Sitz im Stiftungsrat ist im Moment vakant.
Die Gebetswoche findet jeweils vom 18. bis 25. Januar statt. Jedes Jahr erarbeitet eine ökumenische Gruppe aus einem anderen Land verschiedene liturgische Bausteine für gemeinsame Gebete, die in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Die christkatholische Kirchgemeinde ist jeweils am Sonntag der Gebetswoche am gemeinsamen Gottesdienst der Altstadtkirchen beteiligt, der in einem Turnus jedes Jahr in einem anderen Gotteshaus gefeiert wird: Hofkirche, Matthäuskirche und Christuskirche.
Am dritten Sonntag im September finden in der Stadt Luzern mehrere ökumenische Gottesdienste statt. Sie folgen thematisch dem Bettagsmotto, das die drei Landeskirchen, der Dachverband der Islamischen Gemeinden und der Regierungsrat gemeinsam vereinbaren. Der christkatholische Pfarrer wirkt jeweils am Gottesdienst in der Hofkirche mit.
Eine relativ neue Initiative ist der Pride-Gottesdienst im Rahmen der Pride-Week Ende August/Anfang September in der Peterskapelle. Wegen des starken Engagements der christkatholischen Kirche für die «Ehe für alle» ist die christkatholische Kirche seit der ersten Austragung 2022 immer dabei.
Jeden Werktag um punkt 12.12 Uhr gibt es in der Peterskapelle einen zwölfminütigen Mittagsimpuls mit Musik. Das Team, das die Impulse vorbereitet, ist ökumenisch zusammengesetzt. Pfr. Adrian Suter von der christkatholischen Kirchgemeinde hält den Impuls einmal pro Monat.
Seit der Corona-Zeit wird jedes Jahr ein ökumenischer Weihnachtsgottesdienst auf Tele 1 ausgestrahlt, bei dem die christkatholische Kirchgemeinde gleichberechtigt neben den beiden grossen Landeskirchen mitwirkt. Der ökumenische Fernsehgottesdienst macht jedes Jahr in einer anderen Kirche im Kanton Luzern Station. 2020 fand er in der Christuskirche statt.
Die christkatholische Kirchgemeinde ist eine von fünf Trägerorganisationen des Verein Kirchliche Gassenarbeit und engagiert sich im Vereinsvorstand. Der Verein betreibt die Gassenküche, das «Paradiesgässli» für suchtbetroffene Eltern und ihre Kinder, die Einkommens- und Sozialberatung «Schalter 20», die aufsuchende Sozialarbeit auf der Gasse, die Drogeninformation Luzern mit Drug Checking (Substanzanalysen) sowie die Gassen-Seelsorge an.
Die Telebibel Luzern bietet jeden Tag einen Impuls von ungefähr drei Minuten, zu hören per Telefon 041 210 73 73, auf der Webseite telebibel.ch/luzern oder als Podcast. Die Kommentatorinnen und Kommentatoren decken jeweils zehn Tage am Stück ab. Zur Zeit sind drei der Kommentierenden christkatholisch: Winfried Bader, Ulrike Henkenmeier und Adrian Suter.
Die christkatholische Kirchgemeinde ist Mitträgerin der Poliziei- und Feherwehrseelsorge. Zur Zeit ist der reformierte Pfarrer Fred Palm Polizei- und Feuerwehrseelsorger.