Erlauben Sie mir, an dieser Stelle Werbung für eine Ausstellung zu machen, die ich mitgestaltet habe und die zur Zeit im Laufenburger Museum Schiff zu sehen ist. Sie widmet sich der deutschsprachigen Bibel aus vorreformatorischer Zeit bis heute und ist zum grössten Teil mit Büchern aus der Sammlung des reformierten Pfarrers von Laufenburg, Norbert Plumhof, bestückt. Es sind darunter Handschriften, die erste Bibelübersetzung von Martin Luther, 1534 sowie zahlreiche andere Raritäten mit Illustrationen u. a. von Lucas Cranach d. Ä. und weiteren Künstlern. Aber nicht nur das: Es gibt eine Schreibstube (Scriptorium), wo man mit Federkiel und Tinte Schreibversuche anstellen kann und in welcher Luthers Tintenfasswurf nachempfunden wurde. Es gibt eine Leseecke, in der in den Bibeln geblättert und gelesen werden darf, auch eine Hörstation für Bibeltexte ist vorhanden. Die Bibel hätte aber ohne den Buchdruck nie zum erschwinglichen Massenprodukt werden können. Um dies zu zeigen, hat das Museum eigens eine Gutenberg’sche Druckpresse nachbauen lassen, deren Funktionstüchtigkeit an Workshops geprüft werden kann. Ein Film informiert ergänzend über die sog. «schwarze Kunst». Wie alte Bibeln restauriert werden, ist ebenfalls ein Programmpunkt. Zur Ausstellung gibt es eine Begleitbroschüre.
Öffnungszeiten Museum Schiff, Fluhgasse, 5080 Laufenburg: Mi., 14 – 16 Uhr, Sa./So., 14 – 17 Uhr. Öffentliche Führungen an den Samstagen 25.5., 15.6., 17.8., 12.10., 2.11. und 14.12. jeweils um 16 Uhr. Eintritt frei, Kollekte.
Alois Schmelzer