Schwierig und einfach

Pfingsten ist ein hoher kirchlicher Feiertag, aber ein schwieriges Fest. Was feiern wir da eigentlich? Was bedeutet «Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt»? 

Der Evangelist Lukas versucht in der Apostelgeschichte (Kapitel 2) mit Bildern deutlich zu machen, was sich für die Jünger und Jüngerinnen damit veränderte: Aus einem kleinen Grüppchen von zurückgezogenen, zaghaft Glaubenden werden Zeugen. Sie verkünden die Zuwendung Gottes zur Welt. 

Bezeichnend finde ich die Metapher des vielsprachigen Got-teslobs. Es macht die Leute eher ratlos, bestürzt und belustigt, als dass es sie überzeugt.  Zwar wird jeder in seiner eigenen Sprache angesprochen, aber der Inhalt wird dennoch nicht ver­standen. 

Die Kirchen überlegen heute, unter anderem auch gestützt auf sozialwissenschaftliche Erhebungen zur Religiosität, wie Menschen aus verschiedenen Milieus eben auch verschieden erreicht werden müssen. Und das ist sicher auch ein bedenkenswerter Aspekt. 

Wichtiger als das «Wie» scheint mir der Inhalt der Verkündigung zu sein: Das Wirken von Gottes Geist damals und heute wenigstens ein kleines Stück erfahrbar zu machen, nicht nur im Wort, sondern vor allem auch in der Tat, ist für mich die Bedeutung von Pfingsten.

Franziska Hälg Steffen