Nach der Synode beginnt die Arbeit

Synodalratspräsidentin Manuela Petraglio und Bischof Harald Rein informieren darüber, wie sie sich den weiteren Verlauf dreier aktueller Prozesse vorstellen.

Weiterführung der Zukunftswerkstatt

Wie bereits auf der diesjährigen Nationalsynode mitgeteilt, wurde eine Arbeitsgruppe zur Auswertung der Zukunftswerkstatt eingesetzt. Sie besteht aus der Synodepräsidentin Katrin Gürtler, den Geistlichen Diakonin Karin Schaub (Vertreterin des Ständigen Diakonats), Pfr. Christian Edringer (Präsident der Pastoralkonferenz), Pfr. Peter Grüter (Vizepräsident der Nationalsynode) und von Seiten der Laien Frau Dr. Beatrice Amrhein (Präsidentin der Kirchgemeinde Bern) und Synodalrat Franz Murbach (auch Vertreter der Romandie). Sie wird aufgrund der abgegebenen schriftlichen Voten eine Auswertung erstellen und veröffentlichen. Synodalrat und Bischof legen dann den weiteren Arbeitsprozess fest: generell und auch im Hinblick auf die Pastoralkonferenz im Herbst 2018, die Präsidientagung Anfang 2019 und im Hinblick auf etwaige weitere Arbeitsgruppen und Kommissionen.

Überprüfung der Berechnung Zentralbeitrag

An seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Synodalrat die bereits aus Frau Beatrice Amrhein (Bern) und Finanzverwalterin Anne Loch bestehende Arbeitsgruppe um folgende Personen erweitert: Paul Hagmann (ehemaliger Finanzverwalter unseres Bistums und mit der «Geschichte» des Zentralbeitrages und seiner Berechnung bestens vertraut), Andreas Faessli (Finanzverantwortlicher auf kantonaler Ebene in AG und SO) und Synodalrat Toni Göpfert mit dem Ressort Recht. Bei Bedarf sollen punktuell Fachpersonen von aussen zugezogen werden. Die Arbeiten sollen bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Ziel ist es, die mathematische und inhaltliche Richtigkeit der Berechnung (Einnahmen und Steuersatz einer Kirchgemeinde bestimmen in Relation zu anderen Kirchgemeinden und zum gesamtkirchlichen Budget die Höhe ihres Zentralbeitrages) so transparent zu machen, dass alle sie nachvollziehen können; und zugleich die rechtliche Kompatibilität mit der bestehenden Finanzordnung zu überprüfen.

Revision der Reglemente «Richtlinien für das Lernvikariat» und «Reglement über die Ausbildung von Geistlichen sowie über deren Mitgliedschaft in der Geistlichkeit der Christkatholischen Kirche der Schweiz»

Durch die Entflechtung von Kirche und Staat im Kanton Bern entfällt die Aufnahme in den bernischen Kirchendienst in ihrer bisherigen Art und Weise. Das gilt zum Teil auch für das Staatsexamen. Dieses wird für Quereinsteiger/innen – je nach Vorbildung – durch eine Prüfung der Äquivalenz ersetzt Daher kann die Aufnahmeurkunde in den bernischen Kirchendienst verbunden mit dem Staatsexamen nicht mehr generell als Voraussetzung für die Wahl ins christkatholische Pfarramt im gesamten Bistum gehandhabt werden. Hinzu kommt, dass in den geltenden Bestimmungen – von Ausnahmen nach altem Recht abgesehen – eine priesterliche Tätigkeit auf Dauer im Anstellungsverhältnis nicht möglich ist, wenn nicht auch die Wählbarkeit ins Pfarramt gegeben ist. Oder anders gesagt: Niemand kann in unserer Kirche als Priester/in tätig sein, ohne das Berner Staatsexamen zu haben und in den bernischen Kirchendienst aufgenommen worden zu sein. Das macht heute aus verschiedenen Gründen keinen Sinn mehr; auch wenn die eben beschriebenen Veränderungen im Kanton Bern nicht anstünden. Die deshalb eingesetzte Kommission besteht aus Pfr. Daniel Konrad (vertritt als bischöflicher Vikar Bischof und Synodalrat), Frau Erika Schranz (Vertretung der Laien), Pfr. Christian Edringer (Präsident der Pastoralkonferenz) und Pfrn. Liza Zellmeyer als Präsidentin und Bindeglied zur Christkatholischen Prüfungskommission des Kantons Bern, die ihr Reglement auch ändern muss, aber eine staatliche und nicht kirchliche Kommission ist. In dieser ist auch das Institut für Christkatholische Theologie durch Frau Professorin Angela Berlis vertreten. Vor allem sollten diese Kommissionsarbeiten der letzten Tagung der Präsidien und der Finanzverantwortlichen unserer Kirche 2018 in Schaffhausen Rechnung tragen, wo die Frage gestellt wurde: Welche Pfarrer/innen braucht unsere Kirche heute? Im Hinblick auf Ausbildung und Fähigkeiten?

Synodalratspräsidentin Manuela Petraglio-Bürgi
Bischof Dr. Harald Rein