Zweimal zehn Hände gestreckt.
Zum Himmel. Um Hilfe.
Zehn lebende Tote.
Lepra stigmatisiert. Tötet sozial.
Aussätzige leben abseits und jenseits.
Gewöhnt an langsames Siechen.
Vertraut dem schleppenden Tod.
Hinter den Mauern des Siechtums begraben.
Wer soll da noch helfen?
Da! Einer, der die Weggesperrten befreit.
Der Tauben Gehör schenkt.
Und Lahmen die Sprungkraft.
Warum nicht? Ja er!
Die Hoffnung lebt. Pocht.
Zweimal zehn Hände gestreckt.
Zu Christus. Um Hilfe. Um Leben.
Heil’ Du unsere Entstellung.
Heil’ Du den Ekel der anderen.
Wunder. Er: «Geht. Zeigt euch!»
Heilt sie in göttlicher Kraft.
Jubel! Ekstase der Rettung.
Die Seuche ist fort und ihre Male.
Rückkehr! Der Tod überwunden.
Sie sehen nur sich und ihr Glück.
Neun sehen nicht den, der es schenkte.
Nur einer löst auch die inneren Fesseln.
Nur einer weiss wirklich zu leben.
Der Fremde. Der stets schon Verfemte.
Kehrt sich um zur Quelle.
Nicht selbstverständlich ist ihm das Glück.
Bleibt nicht im Jubel gefangen.
Überschätzt nicht das Eigene.
Wendet sich um. Erkennt.
Fällt nieder. Ehrt, weil er lebt.
Künstler des Lebens.
Seine Antwort ist Dank.
Pfarrer Dr. Michael Bangert