«Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.» Ex 20,12
Dominik im «Bau und Hobby»: «Papa, kaufen wir eine Schneeschaufel?». Ich: «Nein, so etwas braucht man hier in Aarau in 1000 Jahren nicht.» Zwei Wochen später fallen 60 cm Neuschnee und der Winterdienst der Stadt pflügt uns den Schnee auch noch vor die Haustür. Ich seufze: «Mein lieber Dominik, hätte ich doch auf Dich gehört und die Schneeschaufel gekauft.» Er stolz: «Ich habe es Dir ja gesagt.»
Wieder eine Woche später bekniee ich schamrot meinen Sohn: «Du bist doch ein Erstklässler! Nimm doch jetzt Dein richtiges Trottinett und nicht dieses dreirädrige Baby-Teil mit Sitzlein!» Er beginnt zu weinen und erweicht damit Mamas Herz, also ziehen sie mit dem «Baby-Teil» los. Drei Stunden später berichtet mir Mama kichernd: «Das Sitzlein war so tief, dass er mit den Knien auf den Boden kroch. Er hat das Teil dann den ganzen Weg getragen. Immerhin ohne zu jammern.» Ich zu Dominik: «Ich habe es Dir ja gesagt. – Du hattest Recht mit der Schneeschaufel, ich mit dem Trottinett.» Er lächelte.
Gestern, heute, morgen: Würden die Menschen doch nur besser aufeinander hören, so käme manches besser heraus, als es eben herauskommt. Und gerade Eltern sollten hin und wieder ihren Kindern gehorchen und sich auf sie einlassen, nicht nur, damit die Welt etwas kinderfreundlicher wird.
Lenz Kirchhofer