«Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat.» (Hebräer 4,15)
Im Alten Testament vermittelte der Hohepriester zwischen Gott und den Menschen. Beispielsweise, indem er dem Volk Gottes Botschaften ausrichtete oder mit Sünd- und Brandopfern bei Gott um Sühne für die Sünden des Volkes ersuchte. Seine eigene Schwachheit als sterblicher und sündiger Mensch erinnerte ihn daran, gegenüber dem Volk Milde walten zu lassen. So musste er auch immer wieder für sich selbst Opfer darbringen.
Hier liegt der grosse Unterschied zu Jesus Christus als unserem Hohepriester. Ganz Mensch, ist er mit all unseren Schwachheiten vertraut. Immer wieder war er in seinem irdischen Leben Versuchungen, Nöten und Leiden ausgesetzt. Doch blieb er bis zuletzt standhaft im Gehorsam zu Gott, seinem Vater. Selbst in der Gottverlassenheit des Kreuzes harrte er aus und ertrug den Tod und erwirkte uns allen die Vergebung unserer Sünden. Ein für allemal, indem er als einziger ohne Sünde unsere Schuld auf sich nahm und sein Leben für uns hingab.
Als Glaubende bleiben uns schwere Erfahrungen im Leben nicht erspart. Wir sehen uns mit Leiden, Nöten und Verlust konfrontiert und es gilt immer wieder neu, in den Versuchungen des Alltags zu bestehen. Doch sind wir dabei nicht allein, sondern dürfen Christus als unseren grossen Hohepriester und Retter an unserer Seite wissen! ER, der selbst bis aufs Äusserste versucht wurde und sogar den Tod ertragen hat. Im Vertrauen auf seine Unterstützung und Kraft gibt es selbst in der ausweglosesten Situation noch Hoffnung.
Sarah Böhm-Aebersold