Mut zum Glauben

«Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.» (Lk 5,5)

Nach einer erfolglosen Nacht müde und enttäuscht waschen Simon und seine Begleiter am Ufer des Sees Gennesaret ihre Netze aus. Dennoch fährt Simon Jesus mit dem Boot bereitwillig etwas vom Ufer weg, damit jener zur Volksmenge sprechen kann. Im Anschluss fordert Jesus Simon auf, hinaus auf den See zu fahren und dort die Netze auszuwerfen. Ein merkwürdiger Befehl gegen alle Regeln des Handwerks. In der Hitze des Tages fischen gehen zu wollen, ist eigentlich unsinnig. Und doch lässt sich Simon Petrus gegen alle Vernunft, alle Berufspraxis und Berufserfahrung auf Jesu Wort ein und wirft mit seiner Mannschaft die Netze nochmals aus. Und sein Vertrauen in Jesus und dessen Wort wird reich belohnt. Sie fangen so viele Fische, dass sie diese selbst mit einem zweiten herbeigewunkenen Boot kaum bergen können. 

Uns allen sind Fehlschläge und Misserfolge aus unserem Leben mehr oder weniger vertraut. Sei es im Beruf, bei einer Unternehmung, in einer Familienangelegenheit usw. Vielleicht waren wir auch schon nahe dran, bei etwas aufzugeben. Ganz besonders gilt all dies im Glauben, wo wir immer wieder herausgefordert sind, gegen alles Sichtbare und nach menschlichen Massstäben Vernünftige zu glauben und zu handeln. Hier will uns Simon Petrus Mut machen, an Jesus und seinem Wort trotz allem festzuhalten und uns mit unseren Gaben für Gott einzusetzen. Denn Durchhalten lohnt sich und Vertrauen in Gottes Gnade wird reich belohnt. Wenn nicht hier auf Erden, so doch einmal bei unserem Vater im himmlischen Reich.

Priesterin Sarah Böhm-Aebersold