Neu werden

«Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.» (2 Kor 5,17)

Jetzt in der Frühlingszeit erwacht die Natur zu neuem Leben. Auch für viele Menschen ist der Frühling eine Zeit des Neubeginns. Es wird Frühlingsputz gemacht und aufgeräumt, Pläne für das Jahr werden mit neuer Energie geschmiedet. Alles wird neu.

Neu werden – vielleicht ist das so etwas wie eine Kurzformel für den christlichen Glauben. Im Zentrum des christlichen Glaubens steht die Hoffnung auf ein Neuwerden der ganzen Schöpfung, eine Hoffnung, die sich gründet im österlichen Glauben an die Auferstehung Jesu Christi. In ihm beginnt eine neue Schöpfung, an der wir Anteil haben, weil er uns liebt, weil wir zu ihm gehören. In ihm werden auch wir neu. Seine Auferstehung schafft auch uns neues Leben.

Diese österliche Erfahrung des Neuwerdens heisst aber auch: Wir Menschen sind nie nur festgelegt auf das, was war, denn das Alte ist vergangen. Wir dürfen immer wieder von Neuem beginnen, mit neuer Hoffnung, neuem Mut, egal, wie gross unser Versagen oder unsere Schuld auch war. Was geschehen ist – Gutes und Schlechtes – gehört zu unserem Leben, prägt uns, geht nicht verloren. Aber wir sind nicht auf unsere Vergangenheit festgelegt. Unser Leben ist auf Zukunft hin ausgerichtet. So ist es die Zusage von Gott an uns: Du darfst und du kannst jederzeit wieder neu anfangen. Diese Zusage kann uns gerade in dieser Zeit der Vorbereitung auf Ostern Mut machen, uns immer wieder neu auszurichten auf Gott, auf Jesus Christus, der uns neues Leben schafft.

Pfarrer Thomas Zellmeyer