Wo finde ich Glück?

Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr; mein ganzes Glück bist Du allein.» (Psalm 16,2)

Wer von uns hat sich nicht schon einmal gefragt, wo er oder sie Glück findet? Wir alle wünschen uns, glücklich zu sein. Und doch erweist sich Glück in unserer ­Lebenserfahrung sehr oft als ­zerbrechlich und vergänglich.

Unser Psalmbeter weist uns den Weg zu erfüllendem und nachhaltigem Glück: Es ist allein in Gott zu finden. Dabei befindet sich der Beter in einer alles anderen als glücklichen Situation: Sein Leben ist vom Tod bedroht. Deshalb sucht er Schutz und Zuflucht bei Gott. Und Gott lässt ihn nicht im Stich: sein Wort und seine Nähe lassen den Beter gewiss werden, dass Gott sein Leben durch die tödliche Gefahr hindurch bewahren wird. Er erfährt Gott als tragenden Grund seines Lebens, und darf zu neuer Freude und Geborgenheit finden, zu wahrem Lebensglück.

Die Erfahrung des Psalmbeters lädt uns ein, uns mit unseren Sehnsüchten und Wünschen nach Glück an Gott zu wenden. Unser Leben wird nicht immer ­eitel Sonnenschein sein – der Psalmbeter hat sich in grosser Not an Gott gewendet. Aber in guten und schlechten Zeiten gilt, dass sich Gottes Nähe und sein Wort auch für uns als tragender Grund unseres Lebens erweisen werden. Und dies selbst, wenn dieses Leben zu Ende gehen sollte. Denn Jesu Auferstehung von den Toten hat uns eine Zukunft über dieses Leben hinaus in und bei Gott eröffnet.

Dieses Wissen um Gott als tragenden Grund unseres Lebens selbst über den Tod hinaus, befreit uns davor, krampfhaft mit eigenen Händen, unser Glück zu zimmern und schon im Hier und Jetzt alles zu erwarten. Stattdessen dürfen wir jeden Tag neu aus Gottes Hand empfangen und unser Leben hier und im Vertrauen auf unsere Zukunft bei Gott geborgen in Gottes Gegenwart leben. In diesem Sinn wünsche Ihnen frohe und gesegnete Ostern!

Sarah Böhm-Aebersold