Maria für die Ferienzeit

Maria mit Jesuskind. Magdeburger Dom.

Frage: Sind Ferien an geistlichen Orten zur Stärkung des Glaubens sinnvoll?

Jein, denn es könnte auch das Gegenteil bewirken. Um das zu begründen zwei Beispiele: Kevelaer und Magdeburg. An beiden Orten gibt es eine Madonna. In Kevelaer auf einem Briefmarkengrossen Bildchen, das in einer Kapelle angebetet wird. In Kevelaer geht es, was die Wallfahrenden anbelangt, in Ferienzeiten etwa so zu und her wie am «Zürifäscht». Das kann man mögen – ich mag es nicht. Alles etwas zu überladen. Wo man hinschaut, sieht das Auge geistliche Erbauung in überbordender Vielfalt.Wenn man mit Marienverehrung eh schon Mühe hat, kann das der letzte Beweis sein, dabei zu bleiben.

Auch im Dom zu Magdeburg ist eine Maria zu bewundern. Sie ist oben auf der Postkarte zu sehen. Allein der Andrang der «Schaulustigen» ist mit Kevelaer nicht zu vergleichen. Der Dom zu Magdeburg ist geradezu ein beschaulicher Ort.

Die Maria mit Kind steht in dieser Kirche nicht im Mittelpunkt. Dabei hätte sie es durchaus verdient. Dieses Lächeln – da könnte selbst Mona Lisa noch etwas lernen –, dieser anmutige Blick auf den Sohn, dieses Selbstbewusstsein, dass diese Frau ausstrahlt. Sie merken es: diese Madonna hat es mir angetan. Das Jesuskind legt seine Hand auf Mutters Herzen. Einer solchen Maria kann ich etwas abgewinnen. Fazit: wählen Sie ihren geistlichen Ferienort mit Bedacht!

Franz Osswald