Buschbergkapelle in Wittnau

Aus der Reihe „Kapellen in der Schweiz“

Das Wunder

Im Jahr 1668 führten Müller Benedikt Martin und Fuhrmann Johann Rim einen Mühlstein von einem Steinbruch nördlich von Rheinfelden nach Kienberg. 14 Pferde zogen den Wagen von Wegenstetten auf die Höhe des Buschbergs. Droben auf der Ebene passierte es: Benedikt Martin glitt aus und fiel so unglücklich hin, dass beide Beine unter die Räder des fahrenden Wagens gerieten. «Jesus und Maria, kemet ihm zu Hilfe!», schrie Fuhrmann Rim. «Indessen gingen [dem Müller] die Räder mit der aufhabenden Last über beide Schienbein. Wer sollte nicht vermeint haben, dass eine solche 23 Zentner schwere Last diesem frommen Mann das Mark nicht aus den Beinen sollte gepresst haben? Ohne Zweifel, natürlicher Weis hätte solches geschehen sollen, wo nicht ein hochbewährter Glücks-Stein sich dazwischen eingelegt hatte. O wundersame Kraft dieses Marianischen Steins!» Martin stand mit einem grossen Schrecken, aber unverletzt auf. Aus Dankbarkeit liess er am Ort des Geschehens ein Kreuz aufstellen und machte eine Wallfahrt zum Kloster Mariastein, dessen Mirakelbuch uns obige Geschichte berichtet.

Wallfahrtsort

Das Kreuz auf dem Buschberg wurde zu einem weit herum bekannten Wallfahrtsort. Als 1843 drei betrunkene Holzarbeiter das Kreuz umhauten, sorgte dieser Frevel für grosses Aufsehen. Sogleich liess die Gemeinde Wittnau ein neues Kreuz errichten, das 1906 erneuert wurde. Im 19. Jahrhundert erlebte die Wallfahrt einen Aufschwung. 1868 wurde mit Spenden aus den fricktalischen Dörfern vor dem Kreuz eine nach drei Seiten hin offene Kapelle erbaut. Im Jahr 2000 wurde das Dach des Kreuzes erneuert und mit einem Glockenstuhl versehen. Er trägt eine 1663 gegossene, 67 kg schwere Marienglocke, die einst im Wittnauer Kirchturm hing.

Kraftort

In den letzten Jahren erlangte der Buschberg als Kraftort Bekanntheit. 1994 öffnete eine Gruppe im Wald unmittelbar hinter der Kapelle ein «Erdenergiezentrum», wobei seltsame Töne aus dem Boden erklangen, die auf Tonband festgehalten sind. Auch die Kapelle selbst gilt als Ort der Kraft mit einer Stärke von 22 000 bis 34 000 Boviseinheiten.

Gekürzte Fassung nach Christoph Küng

 


Standort

Wittnau, auf dem Buschberg -> Link
Mit dem Postauto von Aarau oder Frick nach Wittnau bis zur Haltestelle Mitteldorf. Ab hier dem ausgeschilderten Weg an der Kirche vorbei hinauf zur Kapelle auf dem Buschberg (rund 3 Kilometer). Die Kapelle ist jederzeit zugänglich.