St. Peter und Paul, Enggenhütten

Aus der Reihe: Kappellen in der Schweiz

Im Zeitalter der barocken Pfarrei- und Filialgründungen von Gonten, Haslen und Brülisau bemühten sich auch die Genossen von Enggenhütten um eine eigene Kapelle. Am 15. Dezember 1670 gestattete der Wochenrat den Bau unter der Bedingung, dass die Enggenhütter genügend Kapital für Bau und Unterhalt selber aufbrächten, da das arme Land Appenzell keinen allgemeinen Beitrag sprechen könne. Private Beiträge, so von Eva Rechsteiner, Pfarrer Ulmann und Äbisegger, Konrad Bodmer, ermöglichten den Bau, der zwischen 1670 und 1675 errichtet wurde. Weihbischof Johann Wolfgang von Bodman konsekrierte die Kapelle am 10. September 1688. 1773 erhielt die Kapelle eine Glocke. 1891/92 erfuhr das Gotteshaus eine Renovation. 1974/75 Restaurierung und Vergrösserung durch August Inauen und Franz Lorenzi.

Enggenhütten wird seelsorglich durch die Pfarrgeistlichkeit von Appenzell betreut.

Standort
Appenzell Enggenhütten, an der Hauptstrasse Appenzell – Hundwil, Lindenstrasse 2, 9054 Appenzell Enggenhütten -> Link
Kapellpflegerin: Annelies Sutter,
asutter-signer(at)bluewin.ch

Und noch dies…
Und noch eine Anekdote dazu: Ich war mit meinem damals 14-jährigen Sohn anfangs August zum Angeln im Appenzellerland. Wir hatten uns im Gasthaus in Enggenhütten, das direkt der Kapelle gegenüber liegt, einquartiert. Aus der nahen Sitter zogen wir am frühen Abend zwei prächtige Forellen, die wir auf der Stelle ausnahmen und brieten – sie waren köstlich. Als es eindunkelte, fuhren wir mit unseren Rädern noch zu Freunden in Appenzell. Es war schon gegen elf, als wir wieder zum Gasthaus kamen. Dort war schon alles dunkel und die Türe verschlossen. Wir machten uns lautstark bemerkbar und so kam auch bald der Wirt angeschlurft. Er meinte nur: «So, ihr kommt auch recht spät», sprach᾿s, ging hinüber zur Kapelle und pinkelte gegen die Wand …

Alois Schmelzer