Mensch UND Tier
Tiernamen – Kindernamen

Furtmeyer Bibel – Noah’s Arche
Die Mensch-Tier-Beziehung war eng, unverkrampft und natürlich. Die Nutztiere wurden als Teil der Familie angesehen. Viele Kindernamen, die zum Teil auch heute noch Verwendung finden, sind identisch mit alttestamentlichen Tiernamen: Debora (Honigbiene > süss, emsig), Jona (Taube > von Liebe kündend), Kaleb (Hund > wehrhaft, treu), Lea (Kuh > fruchtbar, liebreich), Rachel (Mutterschaf > fruchtbar, liebreich), Rebekka (Kuh > fruchtbar, liebreich), Simon (kleine Hyäne > wehrhaft, hartnäckig), Zippora (Vögelchen > fröhlich, leicht). Auch so wurde der Verwandtschaft von Mensch und Tier Rechnung getragen. Schliesslich wurden Mensch und Tier gemeinsam in der Arche errettet (1.Mo 6-9).
Hitliste der Tiere
Die meistgenannten Tiere in der Bibel (Luther 2017, ohne Apokryphen) sind: Schaf und Lamm (Altes Testament: 324 Mal; Neues Testament: 55 Mal), Rind (177+11), Löwe (108+8), Kamel (88+7), Schlange (43+16), Ziege (61+0), Hund (32+9), Pferd (18+12) und Schwein (2+12). Unter den Vögeln (75+16) die Taube (46+11) und der Adler bzw. Geier (27+4). Schliesslich sind als Sammelbegriff die Fische (23+21) und unter den Wirbellosen Heuschrecken (29+4) und Fliegen (11+2) hervorzuheben.
Tiere werden in der Bibel oft zum Vergleich für menschliche und göttliche Wesenszüge verwendet. Daneben lehren uns Bibel und Biologie: Tiere und Mensch sind eng miteinander verwandt. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen Tier und Mensch. Versuche, in die Bibel Dinge hineinzuinterpretieren oder aus ihr herauszulesen, welche der Intention der biblischen Autoren nicht gerecht werden, werden stets scheitern. Die Bibel ist Wort Gottes von Menschen für Menschen zum Heil des Menschen. Dass wir dem biblischen Herrschaftsauftrag (1.Mo 1,28) gewachsen sind – das spricht nicht gegen Gott und die Bibel, sondern für die Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit des Menschen. «Ein guter Mensch kümmert sich um das Wohl seiner Tiere…» (Spr 12,10, Gute Nachricht Bibel). Darauf wird später noch zurückzukommen sein.
Jürg Meier
Ergänzend dazu ein Link zu einem Artikel über kuriose Tier- und Pflanzennamen (wie z.B. Agathidium Bushi).