Eine Zeitreise mit vielen Höhepunkten

Lagerbericht ChriSoLa II, 22. Juli bis 2. August 2019

Unter der Hauptleitung von Nathalie Rebetez und Markus Schatzmann, den Jungleitern und Jungleiterinnen Bennet und Jona Grevet, Fiona Boller, Louis Schatzmann und Mathys Wegmann sowie dem Küchenteam mit Chefköchin Monique Müller und Linus Oesch verbrachten 25 abenteuerlustige Kinder ein fantasiereiches, sportliches und genussvolles Sommerlager auf der Mörlialp.

Gruppenbild vor GipfelkreuzWir sind alle gespannt und etwas mulmig ist uns zugleich, als wir zum ersten Mal gemeinsam an der Zeitmaschine andocken und – einem Wimpernschlag gleich – von der Gegenwart in der Urzeit landeten und von Ureinwohnern und Indianern lernten, Brot zu backen, Steine zu schleifen, jegliche Art von Kopf-, Hals- und Fussschmuck zu fertigen oder Pfeilbögen herzustellen, mit denen es eine Leichtigkeit war, treffsicher und auf Distanz die nötige Beute zu erlegen. Mutig mussten wir uns auch in den Wald aufmachen, um dort das Merli und den vergessen gegangenen Schatz aufzuspüren. Belohnt wurden wir schliesslich bei der Prämierung der zuvor gefertigten schönsten Kunstwerke.

Auf zu den Wikingern!

Und schon ging es mit der Zeitmaschine weiter und wir landeten bei den Wikingern. Nicht schlecht staunten wir, als wir uns zuerst auf einen eineinhalbstündigen Marsch aufmachen mussten, nur um unsere Wanderschuhe einzulaufen, unsere Marschfähigkeit unter Beweis zu stellen und dann auch noch 30 Kuhhörner zu suchen, die wir dann nachmittags mühsam bearbeiten durften. Zum Glück gab es da auch noch anderes zu tun wie etwa Pingpong auf Wikinger- Tischen und Bälle in hoch montierte Körbe zu werfen. Aber da waren auch noch so zwei süsse Hunde, welche uns das ganze Lager hindurch begleiteten. Die schleckten uns immer die Beine ab und liessen sich von uns so richtig verwöhnen. Da war uns nie langweilig. Anderntags waren wir dann gut gerüstet, um – geführt von starken Wikingern – unsere Ausdauerfähigkeit unter Beweis zu stellen. Wir wanderten bei unüblich heissen Temperaturen über die traumhaften Hügelzüge von Glaubenbielen bis nach Sörenberg. Zum Glück war da ein Gebirgsflüsschen namens «Waldemme», in welchem wir uns so richtig gut abkühlen konnten. Klar, es war nicht ganz einfach, auf den grossen Steinen und Blöcken im Flussbett vorwärts zu kommen, aber als wir dann das schönste aller Wasserbecken unter einem Wasserfall erreichten, war aller Schmerz vergessen. Der absolute Hit war dann aber, als wir – gestärkt nach einem Wikinger-Proviant und nach einer weiteren halben Stunde Marschzeit – eine Sommer-Rodelbahn erreichten, wo wir eine ganze Stunde oder mehr mit flotten Wagen runterflitzen konnten. Ein umfunktionierter Skilift brachte uns stets wieder nach oben, sodass wir uns genüsslich zurücklehnen und einfach so richtig «chillen» konnten. Ja, das war ein Tag, den wir mit einer richtig heissen Disco ausklingen liessen.

Ein neues Zeitalter

Am nächsten Tag war bereits wieder «Andocken» angesagt und wir wurden ins Zeitalter der Industriellen Revolution katapultiert. Da angekommen, hiess es, zu zweit einem lauschigen, manchmal auch etwas geheimnisvollen Waldpfad zu folgen und an ausgewählten Orten immer wieder knifflige Aufgaben zu meistern. Damit nicht genug, entlang diesem Pfad hingen immer wieder orange-weisse Laternen mit Lochzangen, mit denen wir in eine Kartonkarte stechen und auf einer richtigen Waldkarte jeweils den Standort dieser Laterne so genau wie möglich einzeichnen mussten. Puh, das war ganz schön schwierig, aber am Ende kamen wir bei einer Kapelle auf einer riesigen Lichtung an. Von da hatte man einen wunderschönen Ausblick auf Sarnersee, Pilatus und bis zur Rigi.

Auf Rohstoffsuche

Ein WindspielAn den Folgetagen durften wir dann unter Oberaufsicht von Fabrikchefs unseren Erfindergeist unter Beweis stellen. Da irgendetwas an der Zeitmaschine kaputt ging, war es unsere Aufgabe, mit dem, was der Mörliwald und seine Bodenschätze so alles hergaben, ein Maschinenteil herzustellen, das noch viel mehr konnte als nur einfach Ersatzteil zu sein. Das war zwischendurch ganz schön streng, denn die Rohstoffe liessen sich nicht immer so einfach abbauen wie gedacht. Und dazu kam noch, dass es dann an einem Tag so richtig regnete, was die Bedingungen auch nicht einfacher machte. Da kam es wie ein Geschenk vom Himmel, dass uns die Fabrikchefs einmal eine richtig grosse Pause gönnten und wir bei ruhiger Stimme, leiser Musik und Gesang im Meditationskreis einfach mal abschalten konnten. Ihr glaubt es kaum, aber die Fabrikchefs offerierten uns sogar eine Massage, welche einige von uns ohne Wimpernzucken in Anspruch nahmen und in vollen Zügen genossen, manche mehr als eine Stunde! Zugegeben, das hatten wir auch verdient, schliesslich wollten wir ja wieder mal vollständig rekuperieren, um die verbleibenden Lagertage in Angriff zu nehmen. Und anderntags erlebten wir gleich eine Überraschung: Wir machten einen Ausflug an den Sarnersee. Im Bachbett der Steinibachmündung bauten wir Steintürmchen, stauten den Bach oder versuchten uns im Schiefern. Während einige  nicht genug bekamen von dem wunderbaren Platz und dort noch ein Schlammbad ausgruben und sich wie die Elefanten darin suhlten, um ihre Haut zu regenerieren, vergnügten sich die anderen beim Baden oder Pedalofahren im angenehm warmen See. Dieser Relax-Day war genau das Richtige, denn am Folgetag stand die sportliche Herausforderung schlechthin an: In altersgerechten Gruppen bestiegen wir bei herrlichem Sommerwetter unterschiedliche Gipfel oder Anhöhen des Giswilerstocks.

Höhepunkt im Jahre 1291

Jugendliche am GrillMüde aber zufrieden brachte uns die Zeitmaschine anderntags ins tiefe Mittelalter, genauer, ins Jahr 1291. Hier lernten wir drollige Frauchen und Herrchen kennen, hörten Sagen und Geschichten, lernten Zaubertricks, lösten Rätsel um geheimnisvolle Werwölfe und suchten nachts – nur durch aufmerksames Lauschen – unsere Freunde aus dem Tierreich des grossen Mörliwaldes auf. So rückte das Lagerende mit einem Laternen-Such-Lauf sowie vergnügtem Spielen näher. Doch ein Höhepunkt sollte noch kommen: Die Feier unseres eben geschworenen Bündnisses am 1. August. Die Feierlichkeiten wurden mit einem Bunten Abend eröffnet, an welchem das Wissen so mancher Leiter und Kinder auf Herz und Nieren getestet, lauthals, aber auch etwas schräg, Karaoke gesungen und witzige Sketches dargeboten wurden. War einmal die Dunkelheit nahe, suchten wir erneut die Kapelle auf der grossen Lichtung auf und staunten ob all der Höhenfeuer vom Glaubenberg bis zum Kleinen Melchtal wie auch über das uns fast endlos erscheinende Feuerwerk über dem Hauptort Sarnen und dem Sarnersee. Damit nicht genug. Kaum erreichten wir wieder unsere geliebte Mörlialp, gingen direkt über und vor dem Lagerhaus Feuerwerk und Vulkane ab, dass manchen von uns der Kiefer nicht mehr zuklappen wollte.

Zurück in die Gegenwart

Und so kam der Tag, an welchem wir mit der Zeitmaschine wieder in die Gegenwart reisten und manch einer beim Koffer packen, beim Reinigen der WC-Schüsseln oder beim Saugen und Schrubben der Böden eine Träne verdrücken musste. Der Abschied war da und wir schaukelten – müde aber gestärkt mit vielen neuen Erlebnissen und Freundschaften – mit Car und Zug nach Hause. Danke. Es war ein tolles Lager, und gegessen haben wir auch immer fein. Mörlialp 2020 – wir kommen!

24. August 2019
Markus Schatzmann

 

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