Bericht zur Ausstellung von Daniel Waldner

„Wenn Schönheit irritiert“ – Ausstellung von Werken des Fricktaler Künstlers Daniel Waldner, 22. März bis 8. April 2019 in Olsberg

 

Skulptur vor den Kirchenbänken

Foto: Peter Feenstra

Viele Besucher fanden sich am 22. März im Saal des alten Pfarrhauses und in der Klosterkirche Olsberg ein, um an der Vernissage der Ausstellung des Objekt- und Installationskünstlers Daniel Waldner teilzunehmen, organisiert von der Vereinigung Hortus Dei Olsberg (VHDO). Wunderbar passend in die Klosteranlage erklang schon von Weitem die Musik des Duos „WunderKram“ aus Laufenburg mit Sonja Wunderlin und Gabriel Kramer, die durch den Abend begleiteten.

Im Kirchgemeindesaal standen vor allem Metallarbeiten, deren Motive der Künstler bis heute beschäftigt, nur in anderer Form und mit andern Materialien. Beim genauen Hinschauen entdeckten wir Gesichter, Hände und andere Körperteile, zu einem ungewohnten, jedoch auch harmonischen Ganzen zusammengefügt.
Auf dem Vorplatz der Kirche stand ein altes, umgestaltetes Fahrgestell aus der Klinik Barmelweid, auf dem eine Bahre transportiert werden konnte.  An einer Mauer erhebt sich wie eine Schlange ein Stromkabel zum „Gehirn“ und beim Eingang in die Kirche empfingen uns, hängend auf einer Bühne, Kinderhändchen, die uns zuklatschten. Im Innern des Gotteshauses erwarteten uns weitere überraschende Skulpturen und Installationen; viele zeigten Körperteile, die aus dem realistischen Zusammenhang isoliert und neu kombiniert wurden.

Foto: Elfi Schweizer

Das irritiert, so schön die Formen und die Verarbeitung der Materialien auch sind. Es hat sich gelohnt, innezuhalten, um eigene Gedanken dazu aufkommen zu lassen und auch die kircheneigenen Bilder an den Wänden und Altaren zu betrachten, um ähnliche Aussagen zu erkennen. Pfarrer Peter Feenstra von der christkatholischen Kirchgemeinde Magden-Olsberg hat das in seiner Einführung an der Vernissage am 22.3. und in seiner Predigt am 31.3. in der Klosterkirche, inmitten dieser Kunstwerke, hervorragend erläutert und uns Parallelen zu den religiösen Symbolen und Figuren aufgezeigt. Dass es manchmal Zeit braucht, ein irritierendes Erlebnis, etwas Ungewohntes oder eine Ungerechtigkeit zu verstehen oder mindestens zu akzeptieren. Da wurden auf einmal Bezüge zwischen Kunst, Religion und der Natur deutlich.

Elfi Schweizer

 

Rede von Pfr. Peter Feenstra anlässlich der Vernissage am 22. März 2019 – Download