
Die Würzburger fürstbischöfliche Residenz
Eine persönliche Berichterstattung von Gisela Gautschi-Kollöffel
21. bis 27. Mai 2018
Würzburg: Wo liegt das eigentlich? In Deutschland, klar. Deutschland ist gross, und wenn wir Schweizer ehrlich sind, kennen wir dieses Land (noch) nicht sehr gut. Ganz kurz: Würzburg liegt in Bayern, Bezirk Unterfranken und ist Bischofssitz der römisch-katholischen Diözese Würzburg. Würzburg ist eine Universitätsstadt, was man beim Besuch auch daran merkt, dass viele junge Menschen in der Stadt sind und bei sonnigem Wetter viele Cafés die Strassen beleben. Ich verzichte hier auf die geschichtlichen Details über Würzburg – Interessierte können dies alles bei Wikipedia nachlesen. Auch werde ich nur ansatzweise eine tägliche Berichterstattung wiedergeben, was wir wann und wo besichtigt haben. Ich gebe hier meine Eindrücke wieder, die mir im Nachhinein am meisten in Erinnerung blieben.
Pünktlich um 9 Uhr fuhr der Car in Olten los. Hoch erfreut, viele bekannte Gesichter wiederzusehen, die schon an der Gemeindereise nach Koblenz teilnahmen. Nach einem kurzen Stopp an einer Raststätte kamen wir nachmittags in Würzburg an. Zimmerbezug – und gleich danach konnten wir an einer Stadtführung einen ersten Eindruck dieser Stadt gewinnen. Anschliessend ein wunderbares Nachtessen im Ratskeller.
Vor allem die eine Brücke über den Main, die nicht weit von unserem Hotel Walfisch entfernt liegt, ist mir ins Auge geschossen. So etwas habe ich noch nicht gesehen, diese vielen jungen Menschen, die sich täglich (natürlich nur bei schönem Wetter) auf der alten Mainbrücke aufhalten. Die Brücke muss wohl der Treffpunkt in Würzburg sein. Um ins Zentrum zu gelangen, marschierten wir meistens vom Hotel aus dem Main entlang bis zur alten Mainbrücke und von dort rechts die Strasse nehmend zum Zentrum.
Die Fürstbischöfliche Residenz war wirklich eine residenziale Besichtigung. Was für prunkvolle Zimmer früher zum Wohnen dienten! Mir blieb vor allem das „Goldzimmer“ in Erinnerung, welches mich fast erschlagen hat. Bin ich froh, dass ich heute in „etwas bescheideneren“ Räumen wohnen darf.
Gegen Abend wurden wir durch den staatlichen Hofkeller geführt. Eindrücklich, wie viel Wein hier in Fässern gelagert wird. Ich hoffe, die zu probierenden Weine haben auch geschmeckt. Ich als Nichtweintrinkerin genoss ein Glas Wasser.
Eine zirka einstündige Carfahrt nach Rothenburg ob der Tauber stand an. Natürlich musste ich die Rothenburger Spezialität „Schneeballen“ probieren und gleich auch ein paar einkaufen. Ich habe das zerbrechliche Gebäck sogar sicher im Koffer verpacken können und heil nach Hause gebracht.
Am Freitag gegen Abend führte uns der emeritierte römisch-katholische Bischof Friedhelm Hofmann durch „seinen Dom“. Lachend zeigte er uns seine zukünftige Grabstätte im Untergeschoss der Kirche, die bereits für ihn reserviert ist. Der Dom erinnerte mich sehr an die Stiftskirche in St. Gallen, wo ich drei Jahre lang die Sekundarschule unter der strengen Führung von Nonnen besucht habe. Schliesslich legte ebenfalls ein irischer Mönch den Grundstein für die Stadt St. Gallen, ähnlich wie die drei Mönche im Dom von Würzburg Kilian, Kolonat und Totnan.
Zum Abschluss unserer Reise feierten wir einen Gottesdienst mit der Altkatholischen Gemeinde Würzburg, die uns im Anschluss einen feinen Apéro servierte. So gestärkt konnten wir die Reise nach Hause antreten.
Man verzeihe mir, wenn ich nicht alle Eindrücke und Besichtigungen in meinem Kurzbericht erwähnt habe. Die Woche war voll mit schönen Erlebnissen, die einfach nur als Erinnerungen zurückbleiben. Eine Reise schweisst zusammen, man wird sozusagen zu etwas wie einer kleinen verschworenen Gesellschaft. Danke an Kai und Navid – ich komme gerne wieder mit auf die nächste Reise.