Wir wollen eine Geschichte erzählen. Die Geschichte der aufmüpfigen Christkatholikinnen und Christkatholiken der ersten Generation, die gegen Fremdbestimmung durch den Papst protestiert haben. Und wir wollen sie für Kinder und Jugendliche erzählen: als Comic.

Es ist keineswegs nur so, dass «die anderen» die christkatholische Kirche nicht kennen. Auch nach innen ist es wichtig, die christkatholische Identität deutlich zu machen. Die Wanderausstellung «unterwegs» will genau dies. Der Rätselparcours kann dabei auch Kindern und Jugendlichen helfen, die christkatholische Kirche zu entdecken. Aber reicht dies?

Wir wollen Kindern und Jugendlichen die christkatholische Kirche näherbringen. Wir, das ist die Fachstelle Bildung der Christkatholischen Kirche der Schweiz, zuständig für Fragen rund um Religionsunterricht und Erwachsenenbildung. Und wir wollen das erreichen, indem wir eine spannende Geschichte erzählen. Eine Geschichte von freiheitsliebenden Menschen, die die Papstdogmen nicht einfach hingenommen haben. Eine Geschichte von Walther Munzinger und Peter Dietschi, die die Kirche verändern wollten. Von Rosina und Paulin Gschwind, die heirateten, zehn Tage bevor es für Pfarrer erlaubt war. Von Hyacinthe Loyson, der seine Traumkarriere als Prediger an der Kathedrale Notre-Dame in Paris aufgab, um in Genf christkatholischer Pfarrer zu werden. Von Eduard Herzog, der sich von Anfang an gegen die Papstdogmen einsetzte, zum Bischof gewählt wurde, aber die Wahl nicht annehmen wollte. Von Augustin Keller, der ihn schliesslich doch davon überzeugen konnte, dass er der Richtige sei. Von Kellers Tochter Gertrud Villiger, die im Elternhaus die halbe politische Elite der Schweiz ein- und ausgehen sah und später den Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenverein mitbegründete und präsidierte.

Die Fragen und Anliegen dieser Menschen aus den 1870er Jahren sind bis heute prägend für die christkatholische Kirche: Wer hat in der Kirche das Sagen: der Bischof, die Priester oder die Laien? Wie sprechen wir in der Kirche: Lateinisch, oder so, dass es alle verstehen? Gehören Frauen an den Herd, oder spielen sie eine Rolle in Kirche und Gesellschaft? Manches erscheint uns heute selbstverständlich, war es damals aber nicht; und anderes ist unter veränderten Vorzeichen immer noch aktuell.

Der Comic lädt Kinder und Jugendliche von 10 bis 15 Jahren und neugierige Erwachsene ein, die Geschichte der christkatholischen Kirche in besonderer Form zu erleben. Er wird im Religionsunterricht verwendet werden und erscheint Ende 2022. Er kann aber nur erscheinen, wenn er durch Spenden unterstützt wird. Dem dient die Advent-Sammlung dieses Jahres.

Damit der Comic bei den Kindern und Jugendlichen ankommt, muss nicht nur die Geschichte interessant und spannend sein, sondern auch die Zeichnungen ansprechend und witzig. Dies erfordert viel Aufwand: Vom Entwurf der Geschichte über das Zeichnen, Texten und Kolorieren bis hin zum Druck müssen viele Arbeitsstunden aufgewendet werden. Wir haben über die Pfarrämter Flyer mit der Bitte um Spenden verschicken lassen. Helfen Sie mit, christkatholischen Kindern und Jugendlichen ein besseres Verständnis ihrer religiösen Wurzeln zu geben.

Leser*in

Adrian Suter

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Zur Person
Pfr. Adrian Suter ist Leiter der Fachstelle Bildung und gemeinsam mit Priester Patrick Zihlmann verantwortlich für die Wanderausstellung «unterwegs» und für den Comic zu den Jubiläen 2021-2026.