Fleisch oder nicht Fleisch

Der Götti meines Zwillingsbruders war bei einer Schokoladenfabrik angestellt, mein Götti war Metzger. Dumm. Ich ass für’s Leben gern Schokolade (siehe auch Bibelwort auf Seite 24) und mein Bruder ass Fleisch jeglicher Art.

Fleisch esse ich zwar auch, aber am liebsten Würste. Damit hatte ich gegenüber Vegetariern einen kleineren Verlust an Karmapunkten hinzunehmen: Ich ass in der Wurst, was sonst nicht verkauft werden konnte, also die minderen Teile. Wer keine Würste isst, tut dies, weil er nicht weiss, was drin ist, oder weil er weiss, was drin ist. Mir war das Wurst. War!

Denn seit einiger Zeit esse ich nur noch ganz wenig Fleisch, und wenn, dann ganz bewusst. Das hat unter anderem damit zu tun, dass die Quorn-Produkte zum Teil wirklich gut schmecken. Aber nicht nur deshalb. In unserem Quartier gibt es seit einiger Zeit einen «Unverpackt»- und einen «Lokal»-Laden. Dort findet man Lebensmittel aus der Region. Zu gerechten Preisen (ein Ei kostet beispielsweise 1 Fr.) und naturgerecht produziert.

Seit ich das Mehl aus dem Oberbaselbiet benutze, ist das Backen eine Freude, weil der Teig geschmeidiger und der Zopf luftiger wird. Öl und Essig kaufe ich in Flaschen, die nachgefüllt werden können. Das alles hat bei mir zu einem bewussteren Einkaufen und Essen geführt. Fast!

Den Wurst-Käse-Salat mit Pommes frites im Sommer in der Eintracht lasse ich mir trotz allem nicht nehmen. Ich werde ihn einfach in Zukunft bewusster geniessen.

Franz Osswald