Nationalsynode: Christkatholische Kirche will Ehesakrament für alle

Medienmitteilung

Bern – 12.9.2021.

«Jede Segnung, die die Kirche einer zivilrechtlich geschlossenen Ehe zwischen zwei Erwachsenen gleich welchen Geschlechts spendet, ist in gleicher Weise sakramental.» Diese Aussage haben Bischof und Synodalrat der 154. Session der Nationalsynode der Christkatholischen Kirche der Schweiz vom 10./11. September in Thun zur Stellungnahme vorgelegt. Unter Namensaufruf hat die grosse Mehrheit der Stimmberechtigten, bei zwei Nein, der Aussage zugestimmt.

Das «Verfahren zur Stellungnahme in Glaubensfragen», das zur Anwendung kommt, sieht nächstes Jahr eine zweite Lesung vor. Dazwischen wird die Internationale Bischofskonferenz eingeladen, Stellung zu nehmen. Um 2022 nach der zweiten Lesung die sakramentale «Ehe für alle» unverzüglich einführen zu können, hat die Nationalsynode bereits jetzt die Liturgische Kommission beauftragt, einen Modell-Ritus zu erarbeiten.

Ein Ritus zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist in der christkatholischen Kirche seit 2006 zur Erprobung freigegeben. Da sich dieser Ritus deutlich vom Ehesakrament unterscheidet, wurde er in den letzten Jahren zunehmend als unbefriedigend empfunden. Zur zivilrechtlichen Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare hatte sich die Nationalsynode schon 2019 an ihrer Session in Lancy/GE positiv geäussert.

Neben der «Ehe für alle» standen Gesamterneuerungswahlen an. Das Synodebüro, der Synodalrat, die Rekurskommission und die Rechnungsprüfungskommission konnten neu zusammengesetzt werden. Zudem wurden die Rechnung 2020 mit einem kleinen Überschuss und ein ausgeglichenes Budget 2022 gutgeheissen.

Die Wanderausstellung ‚150 Jahre Christkatholische Kirche der Schweiz‘ wurde ausführlich vorgestellt. Sie beginnt mit der Vernissage in Luzern am 24. September 2021und wandert anschliessend von Gemeinde zu Gemeinde. Dabei wird sie von verschiedenen Projekten begleitet.

Maja Weyermann
Informationsbeauftragte der Christkatholischen Kirche der Schweiz