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Kirchenland Hägendorf wird verkauft

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Kein Rückbau durch die Kirchgemeinde: Die Parzelle soll mit der Kirche verkauft werden.

Am Mittwochabend fand die Rechnungsgemeindeversammlung der Christkatholischen

Kirchgemeinde Region Olten im Kirchgemeindehaus in Olten statt. Präsidentin Monique

Rudolf von Rohr konnte 22 Stimmberechtigte und zwei Gäste begrüssen. Haupttraktandum

neben der Verwaltungsrechnung 2023 war der Verkauf des Grundstückes GB 1534 (2’200

m2) in Hägendorf, auf dem sich die nicht mehr benötigte und baufällige Kirche befindet.

Rückkommensantrag angenommen

Wie die Präsidentin erläuterte, möchte der Kirchgemeinderat auf den Beschluss zum Bau

einer Wohnanlage auf dem Grundstück GB 1534 in Hägendorf vom 26. Juni 2019

zurückkommen. Sie führte aus, dass «sich unterdessen die Voraussetzungen für den Bau

einer Wohnanlage entscheidend verändert haben. Die Mitgliederzahl hat abgenommen, die

personellen Ressourcen sind sehr knapp geworden, und der Finanzplan legt einen sehr

vorsichtigen Umgang mit den Finanzen nahe». Bei Annahme des Rückkommensantrages sei

die Diskussion um das Grundstück in Hägendorf wieder möglich. Die Anwesenden stimmten

diesem Antrag einhellig zu.

Wie Rudolf von Rohr weiter ausführte, seien an der erweiterten Diskussionsgruppe in

Hägendorf am 18. September 2023, an der nebst verschiedenen Mitgliedern der

Kirchgemeinde auch Hägendorfs Gemeindepräsident Andreas Heller teilgenommen haben,verschiedene mögliche Szenarien diskutiert worden: Die Wohnanlage selber zu bauen

gemäss erwähntem Kirchgemeindebeschluss; das Grundstück zu verkaufen bei Übernahme

der Kosten für den Rückbau der Kirche durch die Kirchgemeinde (CHF 75’000); die

Landabgabe im Baurecht sowie der Landverkauf ohne Rückbau der Kirche.

«Mit Nettoerlös Schulden tilgen»

Entsprechend habe der Kirchgemeinderat an der Sitzung vom 14. Mai 2024 aufgrund der

Finanzlage entschieden, den Antrag zu stellen, besagtes Grundstück zu verkaufen. Der

Quadratmeterpreis liegt laut alt Kirchgemeindepräsident Kurt Stutz bei rund CHF 800 bis

CHF 1’000/m2

. Dabei seien zwei Varianten möglich: Veräusserung des Grundstücks inklusive

Kirche (Rückbau durch den Käufer) oder Verkauf des Grundstücks nach Rückbau der Kirche.

«Der Kirchgemeinderat soll die Kompetenz zur Abwicklung der Geschäfte erhalten, und der

Nettoerlös aus dem Verkauf soll zur Tilgung der Schulden verwendet werden», erklärte die

Präsidentin. Und: «Interessenten für das Grundstück sind bereits vorhanden.»

In der Diskussion wies Gemeindemitglied Jürg Neuhaus ergänzend darauf hin, dass gemäss

Gutachten eine Kirche nicht rückgebaut werden dürfe, bevor ein fertiges Bauprojekt vorliege.

Und Gemeindemitglied Daniel Moser warnte davor, dass potenzielle Käufer mit dem Land

spekulieren könnten. Marc Thommen unterstrich dieses Votum und appellierte, das

Grundstück an jemanden zu verkaufen, der auch ein konkretes Bauvorhaben verwirklichen

will.

Die Anwesenden votierten in der Folge einstimmig dafür, die Parzelle GB 1534 mit Kirche an

einen Käufer zu veräussern, der ein konkretes Bauwerk erstellen will. Der Kirchgemeinderat

erhielt vom Souverän einstimmig die Kompetenz, die Verkaufsverhandlungen abzuwickeln.

Der Verkauf selbst muss wiederum durch die Kirchgemeindeversammlung bewilligt werden.

Rechnung mit Defizit

Finanzverwalter Andreas Angermeier stellte die Jahresrechnung 2023 vor. Diese schliesst

bei einem Aufwand von CHF 554’405 und einem Ertrag von CHF 468’543 mit einem Defizit

von CHF 85’862 ab. Der Aufwandüberschuss wird dem Eigenkapital entnommen, dieses

verringert sich somit auf CHF 1’149’442. Nettoinvestitionen wurden keine getätigt. Die

Rechnung 2023 wurde einstimmig gutgeheissen.

Zudem nahm die Versammlung Kenntnis vom Finanzplan sowie von den Jahresberichten der

Präsidentin und von Pfarrer Daniel Konrad. Die Präsidentin unterstrich das grosse

Engagement der Kirchgemeinderätinnen. Die Finanzkommission nahm ihre Arbeit auf, und

die Mieteinnahmen im Kirchgemeindehaus sowie in der Kirche sind im Steigen begriffen.

Und der Umbau des Kirchgemeindehauses ist abgeschlossen. – Der Pfarrer gab unter

anderem bekannt, dass zwei Taufen durchgeführt wurden; dem standen sechs Todesfälle

gegenüber. Zudem erwähnte er den Kantonalen Gottesdienst in Laufen BL. Und Ende

Oktober 2023 wurde Bischof Harald Rein verabschiedet; seine Nachfolge tritt Christoph

Bangerter im September 2024 an.

Beat Wyttenbach (Text und Foto)