Ostern: Die Chance zu wachsen
18. April 2025
Nach einem Gedanken von Michelle Obama
Sich auf etwas Neues einzulassen, erfordert so gut wie immer ein besonderes Mass an Vorsicht. Aber manchmal verinnerlichen wir unsere Ängste auch allzu sehr. Ein Anflug der Angst, oder eine Welle von Befürchtungen, die über uns hinwegrollt, werden ganz leicht zu Unrecht als Fingerzeig interpretiert, sich zurückzuziehen, innezuhalten und die Erfahrung von etwas Neuem zu vermeiden.
Wenn wir etwas älter werden, reagieren wir flexibler auf Angst, Stress und alles, was uns einschüchtert. Wir schreien nicht länger und laufen weg, wie wir es als Kinder taten, doch wir ziehen uns immer noch auf andere Weise zurück. Das Vermeiden ist das erwachsene Gegenstück zum Schrei eines Kindes. Womöglich scheue ich davor zurück, mich selbst als Kandidat oder Kandidatin für eine Beförderung vorzuschlagen. Oder wir gehen nicht quer durch einen Saal, um uns einer Person, die wir bewundern, vorzustellen. Wir melden uns nicht zu einem Kurs an, der uns vermutlich herausfordern würde, oder lassen uns gar nicht erst auf ein Gespräch mit jemandem ein, dessen politische oder religiöse Ansichten wir eh schon kennen.
Indem wir versuchen, uns die mit einem gewissen Risiko verbundene Sorge und Unbequemlichkeit zu ersparen, berauben wir uns potenziell selbst einer Chance. Wer sich nur an das klammert, was er oder sie schon kennt, engt die eigene Welt ein. Er oder sie nimmt sich die Chance zu wachsen. Meiner Meinung nach lohnt es sich deshalb stets zu fragen: Habe ich Angst, weil ich wirklich in Gefahr bin? Oder liegt es nur daran, dass mich etwas Neues erwartet?
Eine frohe und gesegnete Osterzeit wünscht Ihnen
Peter Grüter, Pfr.