Bewegte Erntedankfeier im Wegenstettertal
29. August 2024
Die Jodlermesse von Jost Marty mit dem Jodlerclub Laufenburg-Rheinfelden und die Dialogpredigt zusammen mit dem Präsidenten des Bauernverbandes beider Basel, Marc Brodbeck, bildeten die Höhepunkte der Erntedankfeier am Sonntagmorgen auf dem Zuzger Dornhof.
Im Zentrum der Feier standen Kinder, die mit Kuhglocken den Einzug und Auszug des Gottesdienstleiter-Teams begleiteten, der Jodlerklub Laufenburg-Rheinfelden, der eindrücklich die Jodlermesse von Jost Marty vortrug sowie „ein nigerianischer Priester, eine bayrische Theologin und ein Bauer von hier“, wie die christkatholische Seelsorgerin Hannah Audebert das Predigerteam vorstellte. Sie hatte den lebendigen Gottesdienst auch aufwendig organisiert und war dafür zusammen mit ihrem römisch-katholischen Kollegen zum Bauernpräsidenten beider Basel, Marc Brodbeck, gereist, um die Dialogpredigt zusammen mit ihm vorzubereiten!
Gerechtigkeit und Schöpfung
Darin ging es um die gute Schöpfung angesichts der Klimaveränderungen, mit enttäuschenden und gelungenen Ernten in diesem Jahr und mit den Bemühungen, damit umzugehen. Weiter ging es um (Verteilungs-)Gerechtigkeit – mit einer Geschichte von zwei Brüdern, von denen sich jeder zuerst um den andern sorgte – und mit den kulturellen Unterschieden zwischen Afrika und der Schweiz, wenn es um Ernte, Erntedank und das Essen geht.
„Das Evangelium und die Geschichte ermutigen uns, dankbar zu sein und zu vertrauen, dass es für alle reicht“, betonte Hannah Audebert. Denn: „Nicht der Reiche und Glückliche ist unbedingt dankbar, aber der Dankbare ist reich und glücklich.“
Heutige Bauern arbeiten nachhaltig
Bauernpräsident Brodbeck wünscht sich Wertschätzung für die Arbeit der Bauern und mehr Respekt für die Produktion der Lebensmittel. Denn die heutigen Bauern tragen Sorge „zum Land und zu unseren Höfen“. Es für ihn selbstverständlich, dass die Landwirtschaft nachhaltig arbeiten müsse. Und der Nigerianer Priester Godwin Ukatu mahnte – mit Blick auf die oft herausfordernde Situation in Nigeria – zur Dankbarkeit für das, was wir hier schon haben und stellte die Frage in den Raum: „Wieviel mehr wollen wir denn noch?!“ Denn: Wer zufrieden ist, wird auch Sorge für die Schöpfung tragen. Und dann folgte, wie üblich am ökumenischen Erntedank, die Segnung von Früchten und Gemüse, welche anwesende Landwirte und Gärtnerinnen mitgebracht und vor dem Altar ausgebreitet hatten. 180 Personen nahmen an dieser gelungenen Feier und am anschliessenden Apéro teil. Die Kollekte von 866.50 SFR geht an die Glückskette zuhanden von massiv unwettergeschädigten Bauern im Wallis. (im.)