KI in der Kirche IV

Mein Sohn sagt neuerdings «safe», wenn er betonen möchte, dass etwas komplett klar ist. Er ist gerade neun Jahre alt geworden, sein Wortschatz wächst täglich und in alle denkbaren Richtungen. Die Jugendsprache ist eine davon. All die neuen Ausdrücke führen mir vor Augen, wie schwierig es ist, bestimmte Gruppen von Menschen in «ihrer» Sprache zu erreichen.

Sprachmodelle wie ChatGPT lösen solche Aufgaben erstaunlich gut. «Mit KI-Programmen können Kirchen gucken, wie unterschiedliche Leute reden, um dann einfacher mit ihnen zu sprechen», schreibt die KI. Ich habe sie gebeten, den Satz «Mit Hilfe von KI-Tools können Kirchen die Sprache, den Ton und die Themen ihrer Botschaften an ihr Zielpublikum anpassen» in kindergerechte Worte zu fassen. Für den Kontext einer wissenschaftlichen Publikation schlägt die KI diese Formulierung vor: «Mithilfe künstlicher Intelligenz-Modelle sind kirchliche Institutionen in der Lage, kontextbezogene Hermeneutik der zeitgenössischen Kommunikation zu adaptieren, um eine optimierte Resonanz im Diskurs mit ihrer Zielgruppe zu erzielen.» Potzblitz.

KI könnte in Zukunft komplexe theologische Texte einem Laienpublikum einfach zugänglich machen. Oder die Informationen zur Kirchgemeinde ohne viel Aufwand in mehreren Fassungen publizieren, die auf unterschiedlich gute Deutschkenntnisse zugeschnitten sind. Und das sind nur zwei der Ideen, wie man KI für die Verbesserung der Kirchen-Kommunikation einsetzen könnte. Ob es sich lohnt, die Möglichkeiten auszuloten? Safe!

Anna Chudozilov