Benedictus – Worte des ­Erbarmens und der Hoffnung

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk ­besucht und ihm Erlösung geschaffen.» (Lukas 1, 68)

Als ein Engel Zacharias die Ankunft des lange ersehnten Kindes ankündigte, glaubte er ihm zuerst nicht und wurde stumm. Nun war das Kind da und Zacharias setzte sich für den vom Engel genannten Namen Johannes ein. Da löste sich seine Zunge und er begann, Gott vom Heiligen Geist erfüllt in den Worten des Benedictus zu loben.

Das Benedictus ist Teil des Morgengebets der Kirche und von da vielen von uns vertraut. Doch was besingt und verheisst es uns eigentlich? Gott hat sein Volk besucht und mit ihm auch uns. Er hat uns Erlösung geschaffen, indem er einen starken Retter aus dem Haus Davids erweckt hat, also Jesus. Bereits vor langer Zeit angekündigt, erfüllte Gott darin seinen Bund mit Abraham. In Christus erlöst sind wir von ­allem, was uns von Gott trennen will – Gottes Feinde – befreit und können Gott in neuer Freiheit dienen und dies an jedem beliebigen Tag.

Diese Ausrichtung unseres Lebens auf Gott verwandelt uns und lässt uns nach Heiligkeit und Gerechtigkeit streben. Dabei lässt Gott uns nicht allein. Er schickt uns Boten wie Johannes, die uns Gottes Wege aufzeigen und uns dazu aufrufen, uns zu Gott hinzuwenden und so die Vergebung unserer Sünden zu erfahren. Wo in unserem Leben Dunkel und Tod regieren, sendet uns Gott voll ­Erbarmen sein lebenspendendes Licht und schenkt uns neue Kraft, um aufzustehen und in Gemeinschaft mit ihm auf dem Weg des Friedens und der Sicherheit zu wandeln.

Was für tief bewegende Worte, die uns voller Staunen über Gottes Liebe und Güte zurücklassen und uns neuen Mut und neue Hoffnung für unser Leben zusprechen wollen. Ich kann es kaum erwarten, das nächste Mal wieder das Benedictus zu beten.

Sarah Böhm-Aebersold