Mit Honig und Wein

Abschied von der Familie Suter (von Links: Silvia Meier, Pfarrer Adrian Suter, Anouk Suter, Jaël Suter und Nicole Suter).

Schönenwerd-Niedergösgen verabschiedet seinen Pfarrer

Nach sieben Jahren in Schönenwerd zieht der christkatholische Pfarrer Adrian Suter mit seiner Frau Nicole und den Töchtern Jael und Anouk Ende Juli nach Luzern weiter.  Rechtzeitig vor den Sommerferien verabschiedete die Christkatholische Kirchgemeinde Schönenwerd-Niedergösgen ihren Pfarrer im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes am 23. Juni in der Stiftskirche. Der mit Zuzügern aus Bern, Zürich, Aarau und Niedergösgen verstärkte Kirchenchor erfüllte den ehrwürdigen Kirchenbau mit freudigen Klängen, die in den Ohren der musikalischen Pfarrfamilie nachhallen werden. Es war das Fest der Geburt von Johannes dem Täufer, der als Vorläufer Jesu eine neue Ära ansagte. «Auch wir sind Vorläufer des Reiches Gottes und bereiten ihm den Weg. Die Kirche ist auf die Zukunft ausgerichtet», legte Pfarrer Suter in der Predigt seiner Gemeinde ans Herz.

Mit einem weinenden Auge, aber auch mit grossem Verständnis für seinen Entscheid würdigte Kirchgemeindepräsidentin Silvia Meier (Lostorf)  am Schluss des Gottesdienstes den 49-jährigen Pfarrer. Neben seiner Familie und dem 60-Prozent-Pensum im Pfarramt Schönenwerd-Niedergösgen arbeitete er bisher zwei Tage pro Woche als Oberassistent am Institut für Christkatholische Theologie der Universität Bern. Daneben engagierte er sich im Synodalrat (Exekutive) der Christkatholischen Kirche der Schweiz als Leiter des Ressorts Erwachsenenbildung. Ab 1. August wird er nun in Luzern ein Vollzeit-Pfarramt übernehmen. 

In den Vereinen habe Adrian Suter mit Witz und guten Ideen mitgearbeitet und den Kirchgängern in der Osternacht jeweils selbstgebackene Osterfladen serviert, hob die Präsidentin in ihrer Laudatio hervor. Er nahm sich Zeit für die Sterbebegleitung und brachte im Kirchgemeinderat seine juristischen und kirchengeschichtlichen Kenntnisse ein. In seinen Gottesdiensten kam sein gros­ses Interesse an der christkatholischen Liturgie zum Ausdruck. Und trotz der vielfältigen Aufgaben habe er seinen Humor und die Freude an Musik und Gesang nie verloren, sagte Silvia Meier.

Das Abschiedsgeschenk an die Pfarrfamilie hatte denn auch eine starke musikalische Komponente. Dazu gab’s Bienenhonig und Wein aus dem Niedergösger Rebberg, damit das Niederamt bei Suters in guter Erinnerung bleibt.  

Peter Hodel, Gemeindepräsident von Schönenwerd, zeigte sich überzeugt, dass Adrian Suter stolz war, Pfarrer der bald tausendjährigen Stiftskirche mit ihrer Ausstrahlung in Region und Kanton zu sein. Er hob das Mitwirken an ökumenischen Gottesdiensten hervor und fügte bei, das Miteinander der Konfessionen müsse immer gepflegt werden, denn die Einwohner der Region schätzten die Ökumene. Zum Schluss der Feier kam der Bühl vor der Stiftskirche zu Ehren: Bei prächtigem Sommerwetter lud die Kirchgemeinde alle zum reichhaltigen Apéro unter den Linden ein. 

Die Nachfolge von Adrian Suter wird am 1. August Pfarrerin Antje Kirchhofer (Aarau) antreten. Ihren ersten Gottesdienst in der Stiftskirche wird sie am Sonntag, 11. August, halten. In einem Pensum von 50 Prozent wird sie für zwei Jahre als Pfarrverweserin wirken. Vorgesehen ist, dass sich Antje Kirchhofer bei den Gesamterneuerungswahlen 2021 als Pfarrerin zur Wahl stellen wird.