«Fasten your seatbelt!»

Ich will einen ewigen Bund mit euch schliessen. Er soll so verlässlich sein wie die Gnade, die ich an David erwiesen habe. (Jesaja 55,6; Lesung 3. Fastensonntag)

Wenn im Flugzeug kurz vor dem Start die Aufforderung «fasten your seatbelt!» ergeht, bricht eine gewisse Hektik aus: Es ist ­soweit, unsere Reise beginnt gleich! Das englische Wort «to fasten» heisst so viel wie festmachen oder festschnüren. Das Anlegen des Gurtes dient der Sicherheit der Passagiere, es ist nur eine kurzzeitige Einschränkung der Bewegungsfreiheit, um sozusagen ein höheres Ziel zu erreichen.

Wie leicht fällt es den Menschen, Anweisungen oder Aufforderungen zu folgen, wenn es ihren persönlichen zeitlichen Lebenszielen dient. Schon etwas schwieriger wird es, wenn wir gewisse Absicherungen nicht kontrollieren können. Als Gott den Propheten Elija, der in der Wüste am Herumirren war, aufforderte, zur Ortschaft Sarepta zu gehen und dort nach einer Witwe zu fragen, die ihn mit Essen und Trinken versorgen würde, erforderte das schon ein grösseres Vertrauen; Elija hätte ja auf dem Weg dorthin umkommen können. Wie ist es erst, wenn Gott uns auffordert, angesichts unserer Sterblichkeit alle Sicherheiten aufzugeben und sich im Sterbeprozess allein dem Geschehen zu überlassen?

Aus diesem Grund macht Gott seine Verheissungen und seine Liebe nicht an den Eigenschaften des wankelmütigen, emotional gebeutelten Menschen fest, sondern allein an seinem Willen: Es ist mein Wille, euch in meine ­Gemeinschaft hineinzunehmen. Ihr müsst nur hinhören, Ja sagen und Vertrauen fassen und dann den Gurt festschnallen, um auf die spannendste Reise eures ­Lebens zu gehen – «fasten your seatbelt!»

Simon Huber