Ich – von Gott berufen?

«Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoss hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.» (Jeremia 1,5)

Wir leben in unsicheren Zeiten: Kurzarbeit, Jobverlust, berufliche Neuorientierung, viele offene Fragen, was die Zukunft betrifft. Unsichere Zeiten, wie die Zeit Jeremias, als dem Volk Juda mit der Zerstörung Jerusalems und der Verbannung nach Babylon ein grosser Wandel bevorstand.


In diese Zeit ergeht Gottes Wort, sein Ruf, an Jeremia. Auch wenn alles um Dich zu wanken beginnt, Du nicht mehr ein noch aus weisst, ich habe einen Plan für Dich. Ich habe Dich zum Propheten der Völker berufen. Vielleicht fühlst Du Dich nicht gut genug für dieses Amt. Doch sei Dir gewiss, ich rüste Dich mit allem aus, was Du dazu brauchst. Ich, der Herr, gehe an Deiner Seite und halte meine schützende und segnende Hand über Dich.


Diese Zusage an Jeremia gilt auch uns heute. Wir sind vielleicht nicht zum Propheten, zur Prophetin berufen, doch Gott hat einen Plan für jeden und jede von uns. Wir sind gerufen, Gott, dort wo wir in unserem Alltag stehen, mit je unseren eigenen Gaben zu dienen. Es wird Schwierigkeiten und Krisen geben, ja selbst vor tiefgreifenden Wandeln werden wir nicht verschont bleiben. Doch auch wenn wir nicht ein noch aus wissen, dürfen wir dessen gewiss sein, dass Gott an unserer Seite steht und seine schützende und segnende Hand über uns hält. Der Gott, der auch Jeremia durch die schwierige Zeit des tiefgreifenden Wandels seines Volkes trug.

Und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns mit allem versorgt, was wir brauchen, um unser Leben gerade auch in schweren Zeiten durchzustehen.

Sarah Böhm-Aebersold