Unhistorisches Gottvertrauen

Die Engel verkünden den HIrten auf dem Felde Christi Geburt. Foto: Bader.

Frage: Die Weihnachtsgeschichte hat so, wie sie im Lukasevangelium aufgeschrieben wurde, doch nie stattgefunden – und doch soll ich dieser frohen Botschaft glauben?

Ja, dieser Weihnachtsgeschichte darf man vor allem glauben. Dazu muss die Geschichte nicht den historischen Tatsachen entsprechen. Dass Jesus gelebt hat, ist historisch belegt, also wurde er geboren, das reicht. Wichtiger als die historischen Angaben in der Weihnachtsgeschichte, wie etwa die Volkszählung unter Kaiser Augustus, sind die Glaubensinhalte, die sie uns vermittelt. Das Bild zu diesem Text zeigt die Heerscharen der Engel, die den Hirten erscheinen. Diese fürchten sich darob sehr. Doch der Engel verdkündet ihnen: «Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren…» Ist das nicht eine Botschaft, die wir ob des turbulenten Weltgeschehens zum Start ins neue Jahr gut gebrauchen können, denn Angst vor der Zukunft könnte man darob schon bekommen. «Gottvertrauen haben», heisst das in meinen eigenen Worten. Und: Mein Gottvertrauen lässt sich auch nicht historisch begründen, sondern nur von meinem Glauben her. Ich setze dennoch darauf.

Franz Osswald

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