Ehe

Das Verhältnis zweier MenschBrautpaaren, die vor den zuständigen staatlichen Behörden frei verheiratet sind und bereit sind, ihre Ehe unter Gottes Segen zu stellen, geniesst in der Kirche besondere Segnung. Diese Vereinigung wird zu einer beredten biblischen Analogie zum ewigen Bund, den Gott mit seinem Volk geschlossen hat, oder zur gegenseitigen Liebe Jesu zur Kirche. So kann die Ehe während der glücklichen Tage und anderen Kraft, Hilfe und Erfüllung gewinnen, wie der Priester im Segensgebet sagt. Im sakramentalen Akt des Segens der Ehe (der fälschlicherweise als religiöse Ehe bezeichnet wird) wird betont, dass die Lebensgemeinschaft des Mannes und der Frau, die das Leben überträgt, einen herausragenden Platz in allen Beziehungen einnimmt, die der Mensch aufbauen kann (vgl. Gen 1,27-28;2,18-24; Mk 10,1-12; Eph 5,21-33).

Da das Geheimnis der Kirche und der Segen der Ehe sehr nahe beieinander liegen, ist es durchaus angebracht, beides während einer Eucharistie zu feiern; es kann aber auch während einer Wortgottesdienstes stattfinden, welcher vom Priester gefeiert wird. Wenn Paare verschiedener Glaubensrichtungen ihre Vereinigung ökumenisch feiern wollen, können sie sich einfach an den Pfarrer in ihrer gewünschten Heiratsgemeinde wenden.

 


Neuerliche Heirat nach einer Scheidung

Die christkatholischen Kirche gründet ihre pastorale Praxis auf die prinzipielle Bereitschaft, Menschen in ihre Gemeinschaft aufzunehmen. Auf diese Weise möchte die Notwendigkeit der Versöhnung und der Heilung aller menschlichen Beziehungen, die durch das Scheitern des Lebens verletzt werden können, betonen. Die Feier des Sakraments der Ehe nach einer neuerlichen standesamtlichen Trauung ist unter folgenden Bedingungen möglich:

  • Es ist wünschenswert, dass nach erfolgter Trennung zwei Jahre verstrichen sind, um das Scheidungsverfahren einzuleiten.
  • Es ist wünschenswert, dass die Verpflichtungen aus dem Scheidungsurteil (Rente, Besuchsrecht, Sorgerecht etc.) auch zur Zufriedenheit des früheren Ehepartners wahrgenommen werden.
  • Es ist wünschenswert, dass der geschiedene Ehegatte das Auseinandergehen der ersten Ehe für sich bewältigt hat, so dass die neue Ehe auf einem soliden Fundament aufgebaut werden kann.
  • Es ist wünschenswert, dass sich ein nicht vormals geschiedener Ehegatte bewusst ist, dass sein geschiedener Ehegatte bereits ein früheres Eheleben hatte, dies insbesondere dann, wenn aus dieser Ehe Kinder geboren wurden. Sie sollen in der neuen Ehe willkommen geheissen werden.
  • Es ist wünschenswert, dass das Paar die christliche Bedeutung der Ehe neu entdecken und ergründen und aus gemachten Erfahrungen lernen kann.

 


Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

Sich die Hand reichenDie christkatholische Kirche erinnerte an der Nationalsynode 2006 daran, dass „die sexuelle Präferenz eines Menschen und die Art und Weise, wie er sie aus christlicher Sicht lebt, an sich kein entscheidendes Kriterium“ für die Ausübung eines kirchlichen Amtes sein kann. Die christkatholische Kirche erinnerte überdies auch an die Wichtigkeit einer gewissen „Pastoralen Intelligenz“ in der Verpflichtung von Mitgliedern des Klerus, der in homosexueller Partnerschaft lebt.

Die christkatholische Kirche ist sich im Hinblick auf die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare der jüngeren gesellschaftlichen Veränderungen bewusst geworden, insbesondere im Hinblick auf den Wunsch homosexueller Paare nach einer Segnung / Sakramentalen Handlung.

Diesen Paaren bietet die christkatholische Kirche zwei verschiedene Formen der Segnung an. Sie bestehen je aus einem Segensgebet, welches entweder in einer kirchlichen Feier bzw. im Rahmen einer privaten Feier (z.B. beim Paar zuhause), oder im Rahmen einer Eucharistiefeier in der Kirche erfolgt.